- 158 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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Schulgemäße das Gegebene zusammenzufassen und vom erziehlichen Standpunkte aus zu beleuchten und zu bewerten. Es wird zu viel Entlegenes und Unbedeutendes mitgeteilt; dafür fehlen notwendige Betrachtungen, etwa über das Wesen der Volkstümlichkeit einer Musik, über das Dramatische in derselben, über Lyrik u. dgl. und ihre Wirkungen. Es mangelt an den musikpsychologischen und ästhetischen Kenntnissen, also an dem, was eine musikpädagogische Arbeit benötigt, und es kommt dann zum Zusammentragen von Geschichtlichem und Unwichtigem ...

... Mit bloßem Fleiß und Nachsprechen ist es nicht getan; es muß vom Menschen aus gedacht werden. Vorliegende Arbeit ist tüchtig und ehrlich, aber nicht original genug.

Ausreichend III E. Jos. Müller


Gegen Überforderung der Schüler durch zu anspruchsvolle Werke


Zu J. H.: Bruckner im Musikunterricht der höheren Schule:

... Er hat sich vorgesetzt, eine der gewaltigen Schöpfungen Bruckners, die 5. Symphonie in einer Schulklasse zu behandeln; das ist eine Aufgabe, die darum so schwer ist, weil Bruckner kaum Werke geschaffen hat, die den Zugang zu seinen großen Symphonien ermöglichen. Da steht Bruckner in großem Gegensatz zu den anderen Meistern: Bach, Händel, Mozart, Beethoven u. a., die in vielen kleinen und mittleren Werken zu den großen hinführten ...

... Themen werden angegeben und gedeutet, das Werk wird ganz obenhin analysiert, einige Anmerkungen über den Inhalt gesagt u. s. w. Das alles ist gut und wohl, es berechtigt aber nicht, auf diese Weise in ein Kolossalwerk einzuführen, weil gerade von dieser Architektonik und Großkonstruktion kein Schüler ein Bild bekommen kann, weil dazu Fachwissen und -können gehört und noch viel mehr, was ein Schüler in der kurzen Zeit und bei seinen jungen Jahren nicht haben kann. Die Wärme und Begeisterung, mit der der Verfasser sich seiner Arbeit guten Willens und Glaubens unterzieht, kann ich nur ehren, – aber auf die angegebene Weise geht es nicht, daß Bruckner den Schülern vertraut wird ...

... Sehr vermißt wird bei der Ausführung die Mitarbeit der Schüler oder doch die Beziehung darauf; es wird alles an die Schüler herangetragen ...

Urteil: I–II E. Jos. Müller


Notwendigkeit gründlicher religiöser Bildung / Kritik an der Schallplatte


Zu Marianne K.: Die H-moll-Messe von Bach:

In guter Darstellung wird viel Treffliches gesagt, wobei Erkenntnis und warme Empfindung sich die Waage halten. Dem Ausgangsgedanken und den Absichten des Aufsatzes muß man zustimmen, auch dann, wenn im einzelnen eine andere Ansicht bestehen kann.

In bezug auf die unterrichtliche Behandlung dieses Werkes in der Schule kann sich der Unterzeichnete der Meinung der Verfasserin nicht anschließen; sie


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