3. Charakterisieren Sie alle Motive in ihrer Wirkung. Denken Sie an Wagners Ausführungen über die Melodie: Mit welchen musikalischen Mitteln setzt er seine Absichten um? Beachten Sie besonders auch die Harmonik der Motive auf dem Hintergrund, daß die Gralswelt des Lohengrin im Vorspiel in A-Dur dargestellt wurde.

4. Versuchen Sie dann, die Motive allein hörend im zweiten Teil der Szene wiederzufinden.

5. Weisen Sie diese Motive in den Noten nach und tragen Sie die Namen in Ihren Klavierauszug ein.

6. Beschreiben Sie die jeweilige Funktion dieser Leitmotive.

Wagner hat die Leitmotivtechnik in seinen späteren Werken noch intensiver und umfangreicher angewendet als in seinem Lohengrin. Stellen wir uns also vor, er hätte Lohengrin zwanzig Jahre später komponiert, etwa 1865, und versetzen wir uns in seine Situation: Welche Motive hätte Wagner außerdem in der gehörten Szene anbringen können, die sich sinnvoll in die dramatische Situation eingepaßt hätten?

1. Erfinden Sie weitere Namen von Motiven, die Ihnen in der dramatischen Situation sinnvoll erscheinen und tragen Sie sie ein; benutzen Sie dafür eine besondere Farbe.

2. Ordnen Sie die Motive bestimmten Instrumenten oder Instrumentengruppen zu, deren Klangfarbe Ihnen für die jeweilige Situation passend erscheint. Notieren sie Ihre Entscheidung hinter den Motivnamen.

4. „Eine vollständige Wiedergeburt der Kunst, ein neues Theater, eine neue Musik“

„Wagner erwartete vom Sieg der Revolution eine vollständige Wiedergeburt der Kunst, ein neues Theater, eine neue Musik.“ So berichtet Eduard Hanslick von einem Zusammentreffen mit Wagner im August 1848. Wir wollen uns im folgenden den Methoden Wagners annähern, dieses „neue Theater“ und diese „neue Musik“ zu realisieren. Ein innovatives Moment haben wir schon in Wagners Leitmotivtechnik kennengelernt. Doch es gibt noch weitere Neuerungen in Wagners Kunstwerk.

4.1 Eine neue Musik

Befragt man Theodor W. Adorno, der vielleicht eines der tiefgründigsten Bücher über Wagners Musik geschrieben hat, was er bei Wagner als die „neue Musik“ ansehe, so wird er feststellen, daß die Beteiligung der Farbe am musikalischen