Abb. 30: Das generative Modell von Sundberg/Lindblom (aus: Sundberg/Lindblom 1976, S. 105) Dieses Regelsystem erzeugt in der Tat Melodien, die Stilmerkmale schwedischer Kinderlieder aufweisen und besitzt im Aufbau viele Gemeinsamkeiten mit der generativen Phonologie von Chomsky/Halle.
"It is believed that such parallels between language and music reflect characteristics of man's perceptual and cognitive capacities." (Sundberg/Lindblom 1976, S. 99) Erstens ist - soweit mir bekannt - diese musikalische Syntax niemals durch musikpsychologische Untersuchungen auf ihre kognitive Adäquatheit hin überprüft worden, und zweitens hat sie auch von einer anderen Seite her Kritik erfahren. Es ist z.B. nicht stichhaltig, daß bei der Vergabe der Betonungsränge ein Unterschied gemacht wird zwischen der Fußebene und den übrigen Ebenen (eine Unterscheidung, die es übrigens bei Chomsky/Halle nicht gibt). Dieses Vorgehen grenzt an Willkürlichkeit (s. West/Howell/Cross 1991, S.44).
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