der Unterscheidung zwischen den Klassen auf Kosten der Unterscheidung innerhalb der Kategorien (s. Krumhansl 1991, S. 281).
Damit wird deutlich, welche große Bedeutung dem Kontext beim Hören zukommt, da er Informationen über konkrete Bezugssysteme für die elementaren Verarbeitungseinheiten bereitstellt. "Das Tonsystem stellt vergröbernde Kategorien der Wahrnehmung bereit, die für das Hören von Musik dieses Tonsystems ökonomisch sind." (Nauck-Börner 1987, S. 41)Allerdings scheint die kategoriale Wahrnehmung im Falle der Musik kein interindividuell gleichermaßen ausgeprägter Mechanismus zu sein, da bei musikalisch Vorgebildeten das auf der Kategorisierung beruhende Prinzip des Zurechthörens (z.B. verstimmter Intervalle) deutlichere kategoriale Grenzen aufweist als dies bei Personen ohne musikalische Ausbildung der Fall ist (s. ebd., S. 40/41). Der Grad der Vertrautheit mit dem jeweiligen Tonsystem erhält damit einen ähnlichen Status wie die Vertrautheit mit dem Phoneminventar einer bestimmten Sprache. Als wenig fortge-schrittener Lerner des Arabischen wird man z.B. anfangs (ähnlich dem Musiklaien) Schwierigkeiten haben, die differenzierenden akustischen Merkmale der einzelnen Phoneme des arabischen Inventars - welches dem Deutschen völlig unbekannte Phoneme enthält - zu bestimmen.
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