Auf wahrnehmungsbezogene Prozesse, durch die die sprachlichen und musikalischen Schallereignisse zunächst in Repräsentationen von Laut-folgen/Wörtern oder in musikalische Wahrnehmungskategorien (Tonhöhe, Lautstärke, Klangfarbe, Dauer, etc.) überführt werden, folgt eine kognitive, (Bruhn 1993b, S. 440) gibt den wichtigen Hinweis, daß kognitiv nicht mit "bewußt" gleichgesetzt werden darf, sondern bestenfalls mit "bewußtseinsfähig". strukturelle Analyse dieser Informationen. Die Analyse bezieht immer zugleich Wissen mit ein, das als Ergebnis früherer Erfahrungen im Gedächtnis (LZG) abgespeichert ist. Es ist daher sinnvoll, statt von analytischen von konstruktiven Prozessen zu sprechen, deren Ergebnis das Erfassen der Bedeutung und Intention der sprachlichen Mitteilung (z.B. Aufforderung zu etwas) oder der (ästhetische) Gehalt des musikalischen Ereignisses ist. Diese können wiederum bestimmte Handlungen oder z.B. rhythmische MitbewegungenAnmerkung: Rhythmische Mitbewegungen beim Musikhören müssen nicht immer Ergebnis kognitiver Verarbeitungsprozesse sein, sondern können auch reflexartigen Charakter haben. (Vgl. Scheytt 1983, S. 224) nach sich ziehen, was aber für die vorliegende Fragestellung von untergeordneter Bedeutung ist.
3.3.2.2.1Wahrnehmung als Kategorisierung und die Bildung kognitiver Verarbeitungseinheiten Lange Zeit wurde davon ausgegangen, daß die Sprachwahrnehmung über einzigartige psychische
Prozesse und Mechanismen verfüge. Als erstes konnte dies aber in den siebziger Jahren an einem perzeptuellen Mechanismus widerlegt werden, der in der Psycholinguistik als Kategorisierung bekannt ist. |