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| Musik | Sprache | Emotion |
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perzeptiv | Aufnahme mu- sikbezogender Ereignisse |
Aufnahme von sprachlichen Äußerungen |
Wahrnehmung körperlicher Veränderungen |
kognitiv | Erfahrungen, kultureller Hintergrund |
Gedächtnis, persönliche Lernerfah- rungen | Erwartungen, Antizipatio- nen |
affektiv | situative Befindlich- keit, habi- tuelle Reak- tionen |
mitschwin- gend Stim- mungen | emotions- spezifische Färbungen Stimmungen |
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Tab. 4: Perzeptive, kognitive und affektive Anteile von Musik, Sprache und Emotion
Es ist ebenfalls wichtig, zu erkennen, daß emotionale/affektive Zustände - die häufig als nur der Musik
zugehöriger Bestandteil angesehen werden - auch in der Sprache eine wenngleich geringere Rolle spielen. Dadurch erhalten mögliche "Überschneidungen" in den jeweiligen Verarbeitungsvorgängen eine weitere Fundierung.
3.3.2 Vergleich auf mentaler Ebene; allgemein-psychologische
Die andere Möglichkeit, musikalische und sprachliche Verarbeitungsmechanismen miteinander zu
vergleichen, liegt in der Konstruktion und empirischen Überprüfung hypothetischer mentaler Prinzipien. Die "Klammer" für diesen Vergleich bildet in jüngster Zeit das interdisziplinäre Vorgehen der Kognitionswissenschaft.
Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede bestehen zwischen den psychischen Akten, die
zum Sprach- bzw. Musikverstehen führen? Das ist die Frage, die nunmehr in der Forschung zielgerichteter angegangen wird, nachdem lange Zeit auf getrennten Wegen nach spezifisch sprachlichen und musikalischen Verarbeitungsprinzipien gesucht wurde und das Entdecken von Gemeinsamkeiten quasi ein "Abfallprodukt" darstellte.
Die zentralen Fragen für die Erstellung psychologischer Modelle sind die folgenden: Wie sieht die
musikalische und sprachliche Kompetenz des Hörers aus, d.h. welche der objektiv feststellbaren
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