werden sollen. Sie werden als linguistische Universalien bezeichnet.
![]() Abb. 4: Die drei Arten sprachlicher Strukturbildung (nach Bierwisch 1978, S. 34) 2.2.3 Das Sprachsystem Die universelle und einzelsprachliche Systematik von Sprache, ihr Zeichencharakter und ihr strukturierter Aufbau spiegeln sich in den verschiedenen sprachwissenschaftlichen Teildisziplinen wider: Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik. Die ersten beiden Beschrei-bungsebenen sollen hier nur am Rande behandelt werden, da sie nach meiner Ansicht für den späteren Vergleich mit musikalischen Strukturen nur bedingt Aussagewert haben. Die letzten drei Disziplinen hingegen sind bereits vielfach ausführlicher in bezug auf Musik diskutiert worden. Ihre grundlegenden Gesichtspunkte sollen daher vorgestellt werden. 2.2.3.1 Der semantische Aspekt In Kapitel 2.2.2 habe ich bereits gezeigt, wie sich in der Sprache in einer Hinsicht Bedeutung konstituiert: durch die Beziehung sprachlicher Ausdrücke zur außersprachlichen Wirklichkeit. Der Gegenstand oder Sachverhalt, für den ein Ausdruck steht, heißt Denotat oder Referent. Was im Hinblick auf die mentale Verarbeitung von Sprache (s. Kap. 3) erwähnenswert ist, ist die Tatsache, daß die Verbindung zwischen Sprachzeichen und Referent nur über ein psychologisches Konzept/einen Begriff hergestellt werden kann, der im Gedächtnis des Sprachbenutzers abgespeichert ist. So könnte beispielsweise der Ausdruck Musikerin über den in viele semantische Merkmale aufgespaltenen Begriff |