- 273 -Kestenberg, Leo (Hrsg.): Kunst und Technik 
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Schülerinnen und ich selbst die Analyse des gleichen Liedes. Es stellte sich heraus, daß einige Schülerinnen die Vorträge regelmäßig verfolgten und sich teilweise ausführliche Notizen darüber machten. Wir griffen die Aufforderung, ein kleines Kyrie zu improvisieren, bereits in der folgenden Stunde auf.”


Der planmäßigen Durchführung von Arbeitsgemeinschaften in der Schule stehen einstweilen noch äußere, vor allem organisatorische Schwierigkeiten entgegen. Aber die Gemeinsamkeit des Zieles ist zu groß und zu wesentlich, als daß nicht mit allen Kräften versucht werden müßte, die Hindernisse zu überwinden. Die weitere Entwicklung wird davon abhängen, wieweit der Rundfunk selbst an diesen Problemen mitzuarbeiten bereit ist. Mit der Wesentlichkeit und Eigenwertigkeit seiner Leistung wächst von selbst das Interesse der Konsumenten. Dabei ist zu bedenken, daß die Verbindung mit der Schule nur eine und vielleicht nicht einmal die wesentlichste Auswertung des Prinzips der Arbeitsgemeinschaft im Rundfunk darstellt. Wenn solche Gemeinschaften auf dem Boden individueller Berufsarbeit erwachsen, wenn die Musiklehrerinnen einer kleineren Stadt sich zusammenfinden, gebunden allein durch die wiederkehrenden Rundfunkstunden, anstatt durch Satzungen und wirtschaftliche Interessen, so hat der Rundfunk hier eine seiner wichtigsten Aufgaben erfüllt. Und wenn ich in diesem Zusammenhang noch auf eine Zuschrift hinweisen darf, die mir von “zwölf Angestellten einer norddeutschen Kommanditgesellschaft” zuging und die gemeinsame Lösungen, Fragen und Vorschläge enthielt, so ist hier wohl zu sagen, daß ohne den Rundfunk derartiges nicht denkbar gewesen wäre.


Es muß jetzt noch kurz über die eigene musikalische Mitarbeit der Hörer gesprochen werden. Für die Versuche, die kleine Arbeitsgemeinschaft vor dem Mikrophon mit den Hörern zu einem großen Kreise zusammenzuschließen, ist praktische Mitarbeit von ausschlaggebender Bedeutung. Über die Ziele und Möglichkeiten, Aufgaben so zu stellen, daß sie wenigstens von einer Mehrzahl der Beteiligten gelöst werden können, wurde schon vorher gesprochen. Aus den bisher mitgeteilten Proben ergab sich auch schon ein ungefähres Bild von den Grenzen der praktischen Arbeit. Dieses Bild soll nur noch durch wenige Züge ergänzt werden.


Eine Verallgemeinerung ist hier besonders schwierig. Beschränkt sich die Beteiligung nicht nur auf einen kleinen Ausschnitt der


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