- 238 -Kestenberg, Leo (Hrsg.): Kunst und Technik 
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mitteldeutschen (Leipzig), bayerischen (München), südwestdeutschen (Frankfurt a. Main), niederdeutschen (Hamburg), süddeutschen (Stuttgart), schlesischen (Breslau), Ost-Marken (Königsberg i. Preußen) und einen westdeutschen Bezirk (Köln). Die Reihenfolge dieser Aufzählung gibt gleichzeitig die Reihenfolge der einzelnen Gründungen an. Sie liegen zwischen Oktober 1923 und Oktober 1924. Die Programme dieser Rundfunkgesellschaften sind, wie bereits erwähnt, durch die Eigenarten ihrer Landschaft und ihrer Bevölkerung gebunden und mehr oder weniger stark unterschieden. Dies hindert aber keineswegs, daß fast jeder Tag eine Sendung bringt, die entweder für mehrere oder gleich für alle Sendebezirke wichtig ist. Die deutschen Rundfunkgesellschaften sind daher schon sehr früh in einen lebhaften Programmaustausch eingetreten, der sehr bald auch neue organisatorische Aufgaben stellte. Sie wurden in zwei Richtungen in Angriff genommen: durch die Gründung eines Programmausschusses der Deutschen Rundfunkgesellschaften und die Anfänge von Sendegemeinschaften.


Der Programmausschuß wurde im Jahre 1926 von den Rundfunkgesellschaften gegründet. Er umfaßt sämtliche für die Programmgestaltung in Deutschland verantwortlichen Rundfunkleiter sowie als Gäste auch die Rundfunkleiter von Danzig und …sterreich. Der Programmausschuß hat ein eigenes Büro, das aus Zweckmäßigkeitsgründen der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft angegliedert ist. Er bearbeitet alle gemeinschaftlichen Programmfragen der Gesellschaften, vermittelt und erledigt Übertragungen zwischen den einzelnen Sendebezirken, ist ferner eine Stätte kollegialer Aussprache, gegenseitiger Hilfe, Anregung und Kontrolle, für die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft außerdem ein wichtiges Informationsmittel über solche Wirtschaftsfragen, die vom Programmstandpunkt beurteilt werden müssen, und schließlich, als neueste Errungenschaft, auch die deutsche Zentralstelle für den internationalen Programmaustausch. In dieser ausschließlichen Begrenzung auf Programmfragen liegt auch die Erklärung dafür, daß die nur mit wirtschaftlichen Aufgaben betraute Reichs-Rundfunk-Gesellschaft für den Tätigkeitsbereich eines solchen Ausschusses nicht in Betracht kam.


Seine Vermittlungstätigkeit ist heute allerdings dadurch noch etwas behindert, daß die Kabelverbindungen zwischen den deutschen Hauptsendern ebenso wie die Auslandskabel noch nicht überall den besonderen Ansprüchen des Rundfunks angepaßt (pupinisiert) sind. Der


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