- 237 -Kestenberg, Leo (Hrsg.): Kunst und Technik 
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Zu dieser Aufgabe von Programmarbeiten nach außen gehört auch die Einrichtung von Nebensendern. Sie sind bei fast allen Gesellschaften vorhanden und entweder als lediglich technische Zwischensendestellen oder auch als mehr oder weniger selbständige Programmstellen mit eigenen Büros und Aufnahmeräumen ausgebaut. Zweck dieser Nebensender mit eigenen Programmbetrieben ist, Unterbezirke mit kulturellem Eigenleben auch aktiv am Rundfunkprogramm zu beteiligen. Der Betrieb solcher Nebensender ist natürlich mit Kosten und mannigfachen Schwierigkeiten verbunden. Für die Nebensender mit eigenem Programmbetrieb muß der Grundsatz der Qualitätsleistung und der Allgemeinwertigkeit des örtlichen Programmanteiles in erster Linie maßgebend sein.


An dieser Stelle sei auch zur Vervollständigung des Gesamtbildes eine Besonderheit der bayerischen Rundfunkgesellschaft näher erläutert. Die Deutsche Stunde in Bayern ist im Gegensatz zu den andern Bezirksgesellschaften keine Aktiengesellschaft, sondern eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sie ist der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft formell nicht angeschlossen. Die Aufsicht über ihre Wirtschaftsführung wird, wie schon erwähnt, unmittelbar von der Abteilung München des Reichspostministeriums ausgeübt, der auch 26 v.H. der Stammanteile gehören. Weitere 25 v.H. sind in den Händen der bayerischen Regierung, der Rest ist auf drei Privatgesellschafter, die einstigen Gründer des Unternehmens, bzw. deren Erben, verteilt. Diese Abweichung von der üblichen Organisation ist indessen für den inneren sachlichen Dienstverkehr der Deutschen Stunde in Bayern mit der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft und den übrigen Rundfunkgesellschaften praktisch ohne Bedeutung. Die Deutsche Stunde in Bayern nimmt an sämtlichen Gemeinschaftshandlungen der Rundfunkgesellschaften teil und läßt sich auch nach außen von der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft mitvertreten.


Mit dieser Stufe der einzelnen Rundfunkgesellschaft, die wir bei unserer Betrachtung von oben nach unten erreicht haben, ist aber der Organisatorische Problemenbereich des deutschen Rundfunks noch nicht erschöpft. Von dieser Stufe führt eine neue aus der Praxis entstandene und sehr wichtige Stufe wieder nach oben.


Deutschland hat zehn Sendebezirke mit zehn Rundfunkgesellschaften (für die Deutsche Welle wird hierbei das Reichsgebiet als Sendebezirk angenommen), nämlich einen norddeutschen (Berlin),


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