- 236 -Kestenberg, Leo (Hrsg.): Kunst und Technik 
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und Verfasser: zuverlässig und hochwertig arbeitende Programmabteilungen, die der vermittelnden, regielichen und schaffenden Tätigkeit gleichermaßen gewachsen sind, den für diese Tätigkeit unerläßlichen eigenen Apparat (Orchester-, Chor-, Einstudierungs- und Regiedienst unter Umständen auch eigenes kleines Gesangs- und Sprechensemble), einen Kreis funkisch veranlagter oder geschulter, leicht greifbarer Mitwirkender künstlerischer, wissenschaftlicher und volksbildnerischer Art, den Betriebsdienst der täglichen Programmabwicklung und die sehr verzweigte Materialbeschaffung für alle diese einzelnen Programmgebiete. Wenn man bedenkt, daß alle diese Notwendigkeiten schon im ersten Betriebsjahre des Rundfunks klar hervortraten und heute nach sechs Jahren überall in achtunggebietender Genauigkeit durchorganisiert sind, gleichviel ob es sich dabei um Sendeaufgaben der klassischen Musik, Oper, Unterhaltungs- oder Volksmusik handelt, der Lyrik, Epik oder des reinen Hörspiels, der propädeutischen oder der reinen Wissenschaft, der Aktualitätsvermittlung oder der politischen Tagesmeldung, der besonderen Bereiche fraulicher oder kindlicher Interessen und alle mit diesen vielen Einzelgebieten zusammenhängenden grundsätzlichen, formalen, ethischen, ästhetischen, sozialen, betriebstechnischen und wirtschaftlichen Fragen, — wenn man dies ganze weitverzweigte Netz deutscher geistiger Rundfunkarbeit überblickt, so kommt man auch hier wieder zu dem Ergebnis, daß die  organisatorischen Probleme klar erkannt und im Grundsatz richtig gelöst worden sind.


Auf dieser Grundlage ist dann auch die Abgrenzung nach außen zufriedenstellend gelungen. Die Gesellschaften haben sich weder darauf beschränkt, alles von außen zu beziehen, noch dem Wahn überlassen, alles selbst leisten zu können. Der Grundsatz, sich nicht von Unberufenen dreinreden zu lassen und die letzte Entscheidung (natürlich innerhalb der Richtlinien) selbst zu treffen, ist selbstverständlich gewahrt worden. Im übrigen aber wurde alles, was ohne Nachteil für den funkischen Enderfolg im Auftragswege vergeben werden konnte, auch so behandelt. Besonders klaren Ausdruck hat dieser Grundsatz in den zahlreichen Aufträgen an Komponisten, Dichter und Gelehrte und in den überall vorhandenen, von den Rundfunkgesellschaften freiwillig eingesetzten Fachausschüssen gefunden, die den einzelnen Programmabteilungen als beratende Körperschaften zur Seite gestellt wurden.


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