- 202 -Kestenberg, Leo (Hrsg.): Kunst und Technik 
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Umbaumittel. Es wird sich nur fragen, ob hier nicht noch ein einfacheres und weniger kostspieliges Verfahren gefunden wird, das sich alle Bühnen leisten können und das den schon wieder veränderten Forderungen der Inszenierung gerecht wird. Vorläufig ist bei aller Geschicklichkeit das Umbauproblem an den mittleren und kleinen Bühnen noch ungelöst, und das ist, wie gesagt, ein um so ernsteres Problem, als der Film in der Lage ist, spielend eine ganze Welt vorüberfliegen zu lassen Die eigentliche Gefahr des Films für die Bühne ist ja nicht die Überlebtheit des Theaters als Gattung, sondern die Schwerfälligkeit seines technischen Apparates (dazu kommen natürlich die künstlerischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in denen das Theater heute steckt). Das Problem des Bühnenbodens und des Umbaues und die Vervollkommnung des Projektionswesens, das sind vielleicht die wichtigsten Dinge, die einer Lösung bedürfen. Aber die unerhörten Fortschritte aller Gebiete der Technik lassen auch für das Theater gerade in allernächster Zeit Erfindungen erwarten, entscheidender vielleicht, als sie in Jahrhunderten geschehen sind.


Die reinen Techniker, also die technischen Direktoren unserer großen Bühnen, sind zum Teil Kapazitäten ersten Ranges. Unter ihnen sind viele, die gerade in den letzten Jahrzehnten entscheidende und sehr bedeutende Erfindungen für die Theatertechnik geleistet haben. Unter ihnen nenne ich nur: Brandt (Dresden), Dobra (Leipzig), Dworsky (Reinhardt-Bühnen), Hansing (Stuttgart), Hasait (Dresden), Kranich (Hannover), Adolf Linnebach (München), Georg Linnebach (Staatstheater Berlin), Richter (bei Piscator), Sachs (an der Volksbühne). Von früheren Technikern, die die Entwicklung der Theatertechnik entscheidend beeinflußt haben, nenne ich nur die Namen Mieding, Furtenbach, Mühldorfer, die Familie Brandt (die sieben Bühnentechniker hervorbrachte), der ältere Kranich (Bayreuth), Lautenschläger, Rudolf, Schick, Rosenberg und Bähr.


Unter den deutschen Bühnenmalern nenne ich an erster Stelle Caspar Neher, Traugott Müller und Wilhelm Reinking, weil sie mir für die Zukunft am entscheidendsten zu sein scheinen. Unter der unabsehbaren Zahl ausgezeichneter und tüchtiger Bühnenmaler seien noch genannt: Aravantinos, Blanke, Cziossek, Dülberg, Gliese, Heckroth, Kainer, Cäsar Klein, Mahnke, Pankok, Pasetti, Pilartz, Pirchan, Poelzig, Prorep, Reigbert, Roller, Schenk von Trapp, Schröder, Schütte, Sievert, Stern, Strnad, Strohbach, Wecus und Wildermann.


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