- 105 -Kestenberg, Leo (Hrsg.): Kunst und Technik 
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Sorgenkinder der Fernsprechtechnik sind. Daß sogar gelegentlich noch Frequenzen bis 12 000 Hz. bei dem Konsonanten s vorkommen können, zeigt Abb. 11, die in Form einer Kurve die Energieverteilung von s für die einzelnen Schwingungszahlen darstellt.


Die bisherigen Ausführungen über den Frequenzbereich von Musik und Sprachklängen geben uns bereits wichtige Aufschlüsse über Bedingungen, die für eine naturgetreue Schallübertragung zu erfüllen sind. Bevor wir jedoch hierauf näher eingehen, ist es zweckmäßig, noch einige physikalisch-physiologische Eigenschaften des menschlichen Hörorgans zu besprechen. Wir hatten oben das Problem des Frequenzbereiches verschiedener Schallquellen diskutiert; es entsteht nun die Frage, welche Tonhöhen überhaupt noch wahrnehmbar sind, und im Anschluß daran, welche Intensitäten noch gehört werden können. Was die erste Frage betrifft, so ist es ja bekannt, daß Töne, unterhalb einer gewissen Schwingungszahl (ungefähr 16 Hz. Subkontra C), keine Hörempfindung mehr auslösen, sondern nur noch als Schwingung fühlbar sind (untere Hörgrenze). Ebenso kann man Töne, deren Schwingungszahl über 20 000 Hz. liegt, nicht mehr mit dem menschlichen Ohr feststellen. Diese obere Hörgrenze steht übrigens keineswegs absolut fest. Die Frequenz von

20 000 Hz. stellt das Optimum dar, das ein normal hörender Mensch überhaupt in seinem Leben erreicht. Mit wachsendem Alter sinkt die obere Hörgrenze beträchtlich; in der Mitte der vierziger Jahre liegt sie etwa bei

13 000 Hz.

Ebenso wie man nicht jede beliebige Frequenz hören kann, ist man auch nicht imstande, jede beliebige Schallintensität wahrzunehmen. Bleibt die Schallstärke unterhalb eines gewissen Wertes, unterhalb der Reizschwelle, so ist keine Hörempfindung möglich. Die Reizschwelle selbst ist von Frequenz zu Frequenz stark verschieden; Abb. 12 gibt eine quantitative Darstellung für einen Normalhörenden. Die untere


 (Abb. 12)


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