- 88 -Kayser-Kadereit, Claudia: Das Laiensinfonieorchester im Horizont von Anspruch und Wirklichkeit 
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dann als Hornkonzerte offeriert werden. Wiederum sieben aller gespielten Hornkonzerte stammen jedoch aus der Feder von Komponisten, die der romantischen Epoche zugerechnet werden, und stellen durchweg bedeutend höhere spieltechnische Anforderungen an das begleitende Orchester:
  • Glière, Reinhold (1875–1956), Konzert B-Dur op. 91 für Horn und Orchester
  • Hübler, Heinrich (1822–1893), Konzert F-Dur für 4 Hörner und Orchester
  • Saint-Saens, Camille (1835–1921), Konzertstück f-moll op. 94 für Horn und Orchester
  • Schumann, Robert (1810–1856), Konzertstück F-Dur op. 86 für 4 Hörner und Orchester
  • Strauss, Franz (1822–1905), Konzert C-Dur op. 8 für Horn und Orchester (komponiert 1865)
  • Strauss, Richard (1864–1949), Konzert Nr. 1 Es-Dur op. 11 für Horn und Orchester (komponiert 1883)
  • Strauss, Richard, Konzert Nr. 2 Es-Dur op. 86 für Horn und Orchester (komponiert 1942)

Das einzige zeitgenössische Werk, aus der Feder eines renommierten Laienorchesterdirigenten in Mannheim, Hanno Haag (* 1939), der mit eigenen Werken auch andere Gattungen bereichert hat,46

46 Vgl. SUDER 1992, S. 132f.
erweitert die chronologische Dimension.

Trompetenkonzerte

Bei den Trompetenkonzerten ist geradezu ein ›boom‹ erkennbar, der die Bereitschaft bei Orchestern und Publikum zeigt, dieses Soloinstrument in einem Konzertprogramm künstlerisch vollgültig und auch als populär zu akzeptieren. Hinzu kommt, daß auch die offensichtliche Verfügbarkeit entsprechender Solisten und deren Aufgeschlossenheit neuen und neu/erstmals edierten Werken gegenüber kontinuierlich gestiegen sind. Klar an der Spitze liegt zwar konstant Haydns Konzert Es-Dur, auch wenn sich sein prozentualer Anteil von 1952–1972 von 66 % auf 31 % halbiert hat. 1996 sind es noch 21 %, wobei aber die Anzahl der absoluten Aufführungen mit 13 von 61 in fünf Jahren einen bisherigen Höchststand erreicht hat. Erwartungsgemäß fehlt nahezu völlig die romantische Epoche, da im 19. Jahrhundert praktisch keine Solo-Literatur für Trompete und Orchester entstanden ist (Ausnahme im Repertoire: zwei Weihnachtslieder für Trompete und Streicher von Peter Cornelius, eine aktuelle Bearbeitung der populären Lieder für Gesang und Klavier). Das Schwergewicht liegt in barocken ›high-lights‹ von Corelli, Purcell, Stölzel, Humphries, Torelli, Vivaldi, die zum Standardrepertoire gehören, aber durch die gestiegene Verfügbarkeit weiterer Werke des 17. und 18. Jahrhunderts, mit denen die Verlage auf die wachsende Nachfrage reagieren, eine permanente Bereicherung erfahren (Albinoni, Biber, Caldara, Fasch, Heinichen, Hummel, Manfredini, Richter). Mit Werken von Alexander Arutjunjan (* 1920) und Leonard Bernstein (1918–1990) finden seit 1983 zunehmend auch zeitgenössische Trompetenkonzerte und Konzertstücke Eingang in das Laienorchesterrepertoire.


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