im Autograph auch
ausgewiesen ist, wenn auch später von Haydn selbst als Cembalokonzert bezeichnet.
Stilistisch sind bis 1972, neben Werken aus Barock und Klassik, nur J. Rheinberger als
Romantiker und Gerard Bunk (1888–1958), P. Hindemith, Walter Kraft (1905–1977) mit
einer Erstaufführung, F. Poulenc und der 1924 geborene Waldram Hollfelder als
Komponisten des 20. Jahrhunderts vertreten. 1978–1997 reduziert sich die Präsenz
Händels auf rd. 35 % bei gleichzeitigem Anstieg der verschiedenen Werke auf 42. Die
grundsätzliche Tendenz verändert sich nicht, Orgelkonzerte aus Barock und Klassik
dominieren. Mit einem Konzert g-moll für Cembalo/Orgel und Streicher von Wilhelmine
von Bayreuth (1709–1758) ist ein vereinzeltes Werk einer Komponistin vertreten.
Dennoch: Joseph Rheinberger findet in den 1980er Jahren als ›Wiederentdeckung‹ nicht
nur mit seinen Chorwerken, sondern auch mit seinen Orgelkompositionen besondere
Beachtung. Wiederum werden als Kompositionen des 20. Jahrhunderts das Konzert
g-moll von F. Poulenc und op. 46/2 von Hindemith gespielt, hinzu kommen
einzelne Aufführungen von Werken Hans Chemin-Petits (1902–1981), Wolfgang
Stockmeiers (* 1930) sowie eine Uraufführung von M. Eagles ›Images of St. Peter‹ in
Mannheim. Insgesamt bleibt der Zuspruch zu Orgelkonzerten – möglicherweise auch
wegen des immer etwas komplizierteren Probenaufwandes – vergleichsweise
gering.
Streichinstrumente
Violinkonzerte
Bei den Violinkonzerten fällt auf, daß die Quote der neu hinzukommenden Werke im
Laufe der Jahre deutlich geringer ist als in anderen Sparten, vielmehr hat man – im
Gegensatz zu den Bläserkonzerten, wo der ›Entdeckergeist‹ und die zeitgenössische
Produktion Spuren hinterlassen – über 40 Jahre hinweg überwiegend aus dem Fundus
bekannten und ›bewährten‹ Repertoires geschöpft. Auffallend ist die Entwicklung bei
der Anzahl der Aufführungen. Es ist ein Abfall von 105 auf 56 Aufführungen
(1952–1972) sowie ein Anstieg von 52 auf 187 (1978–1997) erkennbar. Es läßt sich
feststellen, daß die Entscheidung für ein Violinkonzert im Programm offenbar
eine Handvoll klassischer Konzerte assoziiert, aus der ausgewählt wird. Dazu
zählen die drei Konzerte J. S. Bachs (a-moll BWV 1041, E-Dur BWV 1042,
Doppelkonzert für 2 Violinen d-moll BWV 1043), Vivaldis ›Jahreszeiten‹, drei Konzerte
Mozarts (G-Dur KV 216, D-Dur KV 218, A-Dur KV 219), Beethovens Romanzen
G-Dur und F-Dur sowie sein Violinkonzert D-Dur op. 61, schließlich das Konzert
e-moll op. 64 von Mendelssohn Bartholdy und g-moll op. 26 von Max Bruch. In
geringerem Maße als die beiden letztgenannten sind als Komponisten mit nur
einem Werk Brahms, Dvo ák und Tschaikowsky vertreten. Interessant ist, daß
die beiden Konzerte Haydns, von denen das G-Dur-Konzert durchaus auch für
Nachwuchssolisten oder Orchestermitglieder realisierbar ist, ohne musikalisch unattraktiv
zu sein, auffallend wenig gespielt werden. Das 250. Todesjahr A. Vivaldis 1991 hat
vermutlich zu einer um über 100 % gestiegenen Präsenz seiner Violinkonzerte
in den Programmen Anfang der 1990er-Jahre geführt. Am beliebtesten sind
erwartungsgemäß die ›Vier Jahreszeiten‹, die zyklisch oder einzeln aufgeführt
werden. Auch bei Mozart konzentriert sich das Interesse auf die genannten drei
Werke, während die Konzerte B- Dur KV 207, D-Dur KV 211, Es-Dur KV
268, D-Dur KV 271a sowie
|