4.1.3. Sinfonische WerkeDer Terminus Sinfonisches Werk wird im folgenden nicht als Gattungsbegriff verwendet, vergleichbar dem der ›Sinfonischen Dichtung‹, der eine Klassifizierung für die musiktheoretische Analysetechnik ermöglicht, sondern er dient als Sammelbegriff für Merkmalskriterien zur sinnvollen Strukturierung der vorliegenden Literaturangaben. Es schien sinnvoll, aufgrund der Popularität einzelner Werke und der formalen Klassifizierungen (zyklische Mehrsätzigkeit, Dominanz der Sonatenform) die Sinfonien gesondert zu betrachten, zumal sie mit weniger Werken eine bedeutend höhere Aufführungsquote erreichen als alle übrigen ›sinfonischen Werke‹. Diese warten auch mit einer deutlich breiteren Titelstreuung auf (vgl. Abb. 4.11). Die verschiedenen Titel machen hier 57 % aller Aufführungen aus, während es bei den Sinfonien nur 35 % waren (vgl. Abb. 4.4). Zu den ›sinfonischen Werken‹ zählen im folgenden somit alle Werke, die nicht ausdrücklich als ›Sinfonie‹ kategorisierbar sind, jedoch mit dieser die Besetzung des klassischen Sinfonieorchesters, d.h. im Schnitt 2.2.2.2 – 2.2.0.0 – Pk – Str und größer, gemeinsam haben. Explizit programmatische Titel tragende Werke sind ebenso dabei wie Schauspiel- und Ballettmusiken, Suiten, Tänze, Märsche und nur mit einem Namen und dem Zusatz »für (großes) Orchester« versehene Kompositionen. Sie stehen i.d.R. alternativ zur Sinfonie als Hauptwerk in einem Konzertprogramm und sind in ihrer Funktion dieser vergleichbar.29
Die Betrachtung der Kompositionen der Kategorie Sinfonische Werke kann weitere Erkenntnisse über das Kriterium der Orchesterbesetzung und des Schwierigkeitsgrades |