Vorschule für Mozart mit geringen spieltechnischen Ansprüchen und sparsamer
Bläserbesetzung«.25
Werkbeschreibungen unter dem Aspekt der Eignung für Laienorchester bezüglich der Romantik sucht man im DLO auch in späteren Jahren vergebens. Es ist zwar das Bemühen erkennbar, von vielfach gebräuchlichen Bearbeitungen (Vereinfachungen, reduzierte Besetzung) romantischer Werke Abstand zu nehmen,26 Empfehlungen bleiben jedoch aus. Dennoch scheint allen bewußt zu sein, daß »Symphonien von Beethoven, Brahms oder Tschaikowsky Maßstäbe für die Leistungsfähigkeit jedes Orchesters bleiben«27Werke des 20. Jahrhunderts sind in diesem Genre erwartungsgemäß kaum vertreten, weil sie sich nur in geringem Maße dem formalen Kriterium Sinfonie zurechnen lassen. Erst 1991–1997 wurden je einmal Schostakowitschs 5. Sinfonie und Rachmaninows 1. Sinfonie gespielt, und Uraufführungen sind – zumeist auch regional bedingt – Ausnahmeerscheinungen. Der Anteil sonstiger Sinfonien (Abb. 4.6) entfällt auf einzelne wieder-, bzw. neu entdeckte Werke der Frühklassik, Klassik und Romantik, bei letzterem mit einem Schwerpunkt des skandinavischen Raumes. Sie belegen zwar eine gewisse Erweiterung des Repertoires, verhelfen aber keinem Werk zu dauerhafter Präsenz in der Laienorchesterarbeit. Es bleibt bei örtlich begrenzten Arbeitsphasen ohne Breitenwirkung (vgl. Kap. 4.2.). Die Spitzenpositionen einzelner Standardwerke bleiben jedoch seit Jahrzehnten unberührt: Eine ›Sinfonie-Hit-Liste‹ sieht aufgrund der erfolgten Erhebung für die Zeit von 1952–1997 wie folgt aus:28
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