- 57 -Kayser-Kadereit, Claudia: Das Laiensinfonieorchester im Horizont von Anspruch und Wirklichkeit 
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Abb. 4.8: Franz Schubert, Sinfonien


Bei Mozart und Haydn ergibt sich aufgrund der großen Zahl ihrer Sinfonien eine andere, aber durchaus miteinander vergleichbare Struktur als in der Gegenüberstellung Beethoven-Schubert. Zunächst ein Überblick über die gespielten Mozart-Sinfonien (siehe Abb. 4.9): Betrachtet man die Zeitspanne bis 1977, so liegt die größte Häufigkeit deutlich bei den Sinfonien Nr. 29 A-Dur KV 201 bis Nr. 40 g-moll KV 550. Die These OBERBORBECKS hat demnach in ihrer Zuspitzung zu keinem Zeitpunkt der Realität entsprochen: »Noch immer stellt das Orchesterschaffen der Klassik den Großteil der musizierten Instrumentalmusik. Schade, daß es hier immer wieder die gleichen Stücke sind, die bis zum Überdruß wiederholt werden. Während immer wieder die drei großen [Nr. 39, 40, 41] Sinfonien Mozarts erklingen, bleiben all die herrlichen Jugendwerke des Meisters fast unbekannt.«19
19 OBERBORBECK, in DLO 1956, Heft 3, S. 39.

Bis 1977 sind die Sinfonien mit den bekannten Beinamen ›Prager Sinfonie‹ (Nr. 38, D-Dur KV 504), ›Haffner-Sinfonie‹ (Nr. 35 D-Dur KV 385) und Nr. 29 A-Dur KV 201 sowie die ›Pariser Sinfonie‹ (Nr. 31 D- Dur KV 297) die am häufigsten aufgeführten Mozart- Sinfonien. Drei Kriterien scheinen hierfür auf der Hand zu liegen und besetzungs- und spieltechnischer Natur zu sein: Die Tonarten D-Dur und A-Dur gelten unter Streichern als angenehm (bezügl. der Bläser ergibt sich da z.T. ein anderes Bild, s. Kap. 4.2.). Die Bläserbesetzung umfaßt bei Nr. 31 und 35 die reguläre Holzbläserbesetzung, bei Nr. 38 ohne Klarinetten. Werke ohne oder mit nur 1 Flöte sowie diejenigen mit 4 Hörnern kommen weniger vor. Die verhältnismäßig lange Nr. 29 mit einer Aufführungsdauer von 30 Minuten wird, wie die späten Sinfonien, als ›vollwertiges‹ Werk für den zweiten Konzertteil angesehen. Ab 1978 werden auch die früheren Sinfonien verstärkt ins Repertoire aufgenommen, ohne die Präsenz der Sinfonien ab Nr. 29 empfindlich einzuschränken. Die Streuung wird vielmehr breiter, indem die Nr. 14, 17, 21, 25, 31, 33, 34, 37, 38, 39 und 41 ein recht ausgewogenes Erscheinungsbild bieten, während die Nr. 29 A-Dur KV 201, Nr. 35 ›Haffner‹ (D-Dur KV 385) und Nr. 40 g-moll KV 550 einen deutlichen Zuwachs an Beliebtheit erfahren. Punktuell mag diese Entwicklung, besonders bezüglich der


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