- 18 -Kayser-Kadereit, Claudia: Das Laiensinfonieorchester im Horizont von Anspruch und Wirklichkeit 
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darüber hinaus befaßte sich eine Fülle von Einzelaufsätzen zur musikalischen Erwachsenenbildung mit musikwissenschaftlichen und musikpädagogischen Aspekten instrumentalen Laienmusizierens in Vergangenheit und Gegenwart. Interdisziplinarität in Form von musiksoziologischen oder musikpsychologischen Ansätzen hat hier bereits stattgefunden. Im Zentrum dieser Betrachtungen steht allerdings die Musikausübung des einzelnen Erwachsenen in bezug auf seine individuelle Lebenssituation. Gruppenprozesse in musikausübenden Ensembles sind bisher weitgehend unberücksichtigt geblieben. Mittlerweile hat sich ein wissenschaftliches Selbstverständnis der musikalischen Erwachsenenbildung entwickelt, welches sich auf die Absicht gründet, »konzeptionelle Überlegungen hinsichtlich der Inhalte, der Formen und der Methodik musikalischer Erwachsenenbildung« zu entwickeln, um »die gewachsene Vielfalt konzeptionell [zu] steuern, ohne sie zu ersticken«.45
45 SCHNEIDER, S. 9.
1988 erschien als Leitartikel im Heft 1 des ›Liebhaberorchesters‹ ein Beitrag von GERT HOLTMEYER über das Symposion zur musikalischen Erwachsenenbildung in Mönchengladbach. Diese Verbindung zur aktuellen Musikwissenschaft und zur musikalischen Volkshochschulszene, die die Bedeutung der musikalischen Erwachsenenbildung in die Öffentlichkeit zu tragen begannen, wurde jedoch vom BDLO nicht intensiviert.46
46 Kontakte z.B. zum Deutschen Volkshochschul-Verband gibt es bis heute nicht, s. CONRADI, FB 2.
Bereits zu diesem Zeitpunkt wäre es denkbar gewesen, eine wissenschaftlich gestützte Bestandsaufnahme der Laienorchesterarbeit in Gang zu bringen, die in bezug auf den Deutschen Orchesterwettbewerb ebenso wie auf Bildungserwartungen und -angebote den einzelnen musikalischen Laienensembles vielleicht neue Impulse hätte bringen können. Der Kommentar des Schriftleiters des BDLO, HANS LINDER, in demselben Heft zeigt, daß die sich bietenden Innovationschancen nicht gesehen wurden.47
47 LINDER, DLO 1988a, Heft 1, S. 31–32; Vgl. Kap. 4.3.
Im folgenden Jahrgang des DLO erschien nochmals ein Beitrag HOLTMEYERS, in dem er seinen soeben erschienenen Sammelband zur musikalischen Erwachsenenbildung vorstellte.48
48 HOLTMEYER 1989c, in DLO 1989, Heft 2, S. 1–4.
Dieses Buch fand jedoch in keinem der folgenden Hefte einen Widerhall aus den Reihen des BDLO. Dabei enthält es den bisher einzigen einschlägigen Beitrag (HILBERT 1989) zu den Aufgaben und Anforderungen des Laienorchesterdirigenten in der Verknüpfung von allgemein erwachsenenpädagogischen mit fachlichen Erkenntnissen.49
49 HILBERT 1989a, in HOLTMEYER 1989a, S. 264.
Im Januar 1989 fand ein weiteres Symposion, unter Leitung WULF HILBERTS zur musikalischen Erwachsenenbildung in der Hamburger Volkshochschule statt. Eine kurze Notiz im DLO50
50 DLO 1988, Heft 2, S. 19.
wies auf die Veranstaltung hin, es folgten jedoch weder weitere Informationen im Vorfeld noch eine rückblickende Berichterstattung oder Erörterung der diskutierten Sachfragen.

1993 wurde erneut von HOLTMEYER beklagt, daß »der Instrumentalunterricht für Erwachsene einer gründlicheren theoretischen und empirischen Absicherung« bedürfe, als sie bisher geleistet worden sei. Andererseits liege an »verstreuten Beiträgen doch so viel vor, daß hierfür nicht mehr am Punkt Null angefangen« werden müsse.51

51 HOLTMEYER 1993, S. 482.
Immer noch stand der instrumentale Einzel- oder Kleingruppenunterricht

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