Beispiel der Bundestagung auch nach innen wirken könne, äußerte er, ähnlich
unkonkret, wie die Stellungnahmen der Verbandsleitung in früheren Jahren
ausgefallen waren, eine ›Wirkung‹ könne nur erfolgen, »wenn Kommunikation
– sowohl bei den Bundesveranstaltungen wie in der Zeit zwischen ihnen
– möglich ist«; dies berühre die »Funktionsfähigkeit der Liebhaberorchester«
insgesamt.152
152 SCHÄFER, in DLO 1968, Heft 1/2, S. 1.
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Die Darbietungen der Bundestagung 1973 sollen unter zwei Leitsätzen stehen:
- Musizieren mit aufstrebenden Nachwuchssolisten,
- Musizieren mit Chören.153
153 DLO 1972, Mitteilungen 3, S. 3.
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Dies erweiterte die Aussage der programmatischen Quelle Sinn
und Ziel künstlerischer Bundesveranstaltungen aus dem Jahre
1959,154
154 Dieser Text wurde im DLO dreimal abgedruckt: 1959, Heft 2/3, S. 17–18; 1965, Heft 3,
S. 48–49 und 1972, Mitteilungen 3, S. 2–3 mit leichten sprachlichen Veränderungen,
jeweils ohne Autorenangabe, also im Sinne der Redaktion. Da dem zweiten Abdruck eine
ausführlichere Darstellung der BDLO-Geschichte von MANTZE unmittelbar vorausgeht,
ist zu vermuten, daß er auch Urheber oder zumindest Co-Autor dieses programmatischen
Textes gewesen ist. Beide Abdrucke sind im Wortlaut identisch, der zweite weist
Hervorhebungen durch Fettdruck auf; Siehe ANLAGE V; Vgl. GRUHN 1993,
S. 284.
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mit der offenbar zunächst nur auf Unstimmigkeiten im Zusammenhang mit
der Vorbereitung der Bundestagung in Darmstadt 1958 reagiert wurde. Sie
bezieht sich im wesentlichen auf die Trennung bzw. Zuweisung künstlerischer und
organisatorischer Kompetenzen im Vorfeld einer Bundestagung: »die geldgebenden
öffentlichen Stellen erwarten, daß bei einer solchen Gelegenheit fördernswerte
kulturelle Ziele verwirklicht werden, entsprechend den besonderen Aufgaben der
Liebhaberorchester kultureller Prägung in der heutigen Zeit [. . .] Der Zweck besteht
darin, das orchestrale Liebhabermusizieren an zeitgenössische Werke hohen
Wertes heranzuführen und ihm Gelegenheit zu geben, Kenntnisse und Können zu
erweitern, letzten Endes im Interesse der musikalischen Volksbildung [. . .] Die
teilnehmenden Orchester müssen ihrerseits bereit sein, kulturelle Leistungen zu
erbringen«.
Folgender Zusatz findet sich 1972: »Der Sinn des Ganzen würde verfehlt, wenn ein
teilnehmendes Orchester bloß zur Wiedergabe ›seines‹ Stückes anwesend sein würde. Das
gegenseitige Kennenlernen und die persönliche Absprache auch im geselligen Kreis ist
wesentlich.« Hinzu kam der Versuch, ausländische Orchester als Gastensembles zu
gewinnen, die Tagung also stärker zu europäisieren, und wie das Beispiel CSSR
zeigte,155
155 1969 hatte mit dem Südböhmischen Kammerorchester Pisete erstmals ein ausländisches
Orchester auf Einladung des Vorstandes an einer Bundestagung teilgenommen.
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nicht nur nach Westeuropa, sowie Chor- und Orchesterprojekten hiermit einen ideellen
Anstoß zu geben.
Als logische Folge all dieser gesamtgesellschaftlich ausgerichteten ideellen
Intentionen etablierte sich mit Nachdruck das Bestreben eines möglichst
flächendeckenden Zusammenschlusses aller entsprechend strukturierten
Ensembles.156
156 MANTZE 1965, S. 47: »Organisatorisch gilt es, alle deutschen Liebhaberorchester im
Bunde zu vereinigen, um ihrer naturgegeben relativ kleinen Zahl den vollen Einsatz im
Konzert des Deutschen Musiklebens zu ermöglichen und darüber hinaus ihrem Wirken
am musikalischen Weltbild der Gegenwart und Zukunft Geltung zu verschaffen, soweit die
Liebhaberorchester dazu beitragen können.« Vgl. auch: Ders. in DLO 1958, Heft 1/2,
S. 8.
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Sprachlich entschlackt trat dann noch einmal ein gewisses Sendungsbewußtsein
auf, das in der
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