Die Kameraeinstellungen 1. – 5. zeigen zweierlei: erstens den Wald als Sehnsucht des gefangenen Füchsleins und zweitens, dadurch, dass die Rückkehr des Försters erst die Szene auslöst, auch, was der Förster im Füchslein sieht, nämlich ebenso den Wald als Ort seiner Sehnsucht. Was für das Füchslein seine Heimat ist, ist für den Förster ein Ort, an dem er eine existenzielle erotische Erfahrung mit dem Zigeunermädchen Terynka gemacht hat, die sich weit außerhalb seines normalen Lebens abgespielt hat. Dass das Füchslein die Erinnerung daran in ihm lebendig werden lässt, zeigt die 8. Einstellung. Dass gerade das Füchslein die Erinnerung wach werden lässt, hebt die Sehnsucht des Försters aus dem konkret sexuellen Kontext, der unmissverständlich angedeutet ist und den der Förster in seiner Erzählung von dem Erlebnis im letzten Akt ausspricht, heraus. Die Unentschiedenheit, dass die 1. – 5. Kameraeinstellung sowohl Füchsleins Heimat als auch dasjenige zeigen, was der Förster in den Augen des Füchslein erblickt, nämlich zuerst den Wald, legt nahe, das die Begegnung des Försters mit Terynka eine Begegnung mit sich als Naturwesen, die Entdeckung seiner sinnlichen Seite war. Dass die Tierwelt als eine die Menschenwelt reflektierende Gegenwelt fungiert, kulminiert in dem Motiv der Augen des Füchsleins. Die Augen des Füchslein sind gleichzeitig Fenster zur eigenen Seele und Spiegel für den Förster, der darin seine ureigenen Sehnsüchte entdeckt. Bezüglich des von ihm inszenierten Intermezzos glaubt Felsenstein, dass »diese Lösung in keinem Augenblick der Musik widerspricht«,152
Das Zwischenspiel wird eingeleitet durch musikalisches Material aus den ›Au‹-Rufen des Füchslein (2 Takt nach Ziffer 11), die als Figur in den tiefen Streichern und dem Fagott auftauchen sowie der ersten Hälfte des Themas, das zu Beginn des Bildes erklingt.
|