- 362 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang 
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Erfindungsqualität


Bei kühner und gewaltiger Offenbarung tondichterischer Kraft tritt die eigentliche melodiöse Erfindung doch in den Hintergrund. [Wb21/B]

Wie gesagt: An interessanten Dingen ist namentlich für den Musiker von Fach in diesem Werke kein Mangel und auch an poetischen Werten steckt manch Wertvolles darinnen. Aber, aber! Der Geist fataler Abhängigkeit und ästhetischer Kritiklosigkeit, das Odium routinierter, wenn auch höchst persönlich zugespitzter Mache, mit einem Wort jenes Etwas, das man früher schon ganz treffend als künstlerisch höchst potenzierte Kapellmeistermusik bezeichnet hat, schwebt genußlähmend und hemmend über jenen Tönen. [B20/A]

Themen, die der Banalität in die Arme führen, weitschweifiges Pathos mit großer Pose und Geste, dabei von starker Blutleere und innerlicher Hohlheit [B20/B]

in ihren komplexen Motiven leider auch so wahllos banale Musik [H21/D]

das Werk eines kleinen Erfinders und großen Könners [H21/E]

dem langsamen Satze, der sich weiterhin »altväterisch« gibt: eine Wendung, die Mahler als Antithese ebenso liebt wie den Kontrast durch Themen, die aristokratisch nicht eben auffallen. [H21/F]

die Feststellung, daß eine ungewöhnliche Fülle von sonderbaren Einfällen wohl die Langeweile von vornheiein ausschließt, [B24/C]

das Auf- und Nieder beachtenswerter und auch alltäglicher Einfälle und Melodiewendungen [F26/C]

die weniger starken Teile wie etwa das Seitenthema des ersten Satzes oder das primitiv-mittelmäßige Andante beschworen eine starke Ermüdung herauf. [A26/B]

Sie bildet mit der Fünften und siebenten jene Gruppe seiner Sinfonik, der bei aller geistigen Gewalt doch etwas Gewaltsames in der Arbeit wie im Ausdruck anzumerken ist. [. . . ] Die düster-pathetischen Themen, oft anklingend oder anspielend, zeigen kein eigentlich neues Gesicht, nehmen gleichsam nur die Mahlersche Mimik an. [K27/B]

Zeichen subjektiver Schwächen in seiner Handschrift erkennen wir etwa noch in der Melodik des »schwungvollen« zweiten Themas, in den Marschrhythmen [K27/C]

den Hörer über den Widerstreit der Riesenmaße und der geringen Expansivkraft der Gehalte glimpflich hinwegzuführen. [F29/B]

Einfall und Idee stehen in erschütterndem Kontrast. Eklektizismus ist da alles, [D30/C]

Die Güte der Erfindung geht in der zweiten Hälfte des Werkes bis auf den prägnanten Schluß zurück. [Ha31/A]

mindestens [gehört die Symphonie] nicht zu den am spontansten erfundenen und gestalteten Mahlers. Mit der Fünften und Siebenten bildet sie jene Gruppe, innerhalb deren eine gewisse Forciertheit in Erfindung, Ausdruck, thematischer Umbildung, Orchestration merkbar zu werden beginnt. Die pathetischen Themen zeigen eigentlich kein neues Gesicht, nehmen gleichsam nur die Mahlersche Mimik an. [W33/E]

Anleihen von anderen Komponisten

Allgemein


[Nicht thematisiert]

Brahms


Der Zusammenklang von C-dur und C-moll [. . . ] ist ebenso ist ebenso richtunggebend für Mahlers hell-dunkle Mischtöne und das »Brahmsische« Moll-Dur [A26/A]


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