- 333 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang 
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Natürlich finden sich aber auch in dem Finale schöne, fesselnde Momente: Der Bläserchoral, die gesanglichen Variationen desselben. Bis sie Gefallen finden, wird noch manches Trommelfell in Aufruhr versetzt werden. [E06/V]

Hier zeigen sich am empfindlichsten all’ die Schwächen, die ich aus der Persönlichkeit Mahlers zu begründen versucht habe. [B06/C]

Gegenüber der knappen Geschlossenheit dieser beiden [Mittel-] Sätze fällt die breite Anlage des Finale umso mehr auf die Nerven [B06/D]

Am wenigsten sympathisch berührte der Schlußsatz [B06/F]

Der letzte Satz ist unerquicklich. [B06/G]

Aber gerade in diesem Finale steckt trotz aller Roheit und Brutalität, die vergebens die fehlende Kraft zu ersetzen suchen, eine Fülle des technischen und gestaltenden Könnens, die höchste Bewunderung abnötigt. [M06/B]

Weitaus am überzeugendsten wirkt in dieser Beziehung [musikalische Logik] der Schlusssatz [sic], dessen Linienführung und temperamentvolle Ausarbeitung man in den ersten Sätzen vergeblich suchen wird. [M06/E]

Daß er [der vierte Satz] etwas zu ausgedehnt geraten sei, diese Empfindung kann ich nicht loswerden. [M06/G]

Ob auch der beste? Die eingeschworenen Mahler-Partisane behaupten das mit Eifer und Bestimmtheit. Der objektive Beurteiler wird, auch wenn er anderer Meinung sein sollte, nicht mit gleicher Bestimmtheit widersprechen können. [. . . ] Die Großzügigkeit, die Klangpracht und die kombinatorischen Wunder dieser Musik sind über jede Diskussion erhaben; man kann solche Kunst anbeten, aber nicht als ein zum Himmel Entrückter, sondern als ein in den Staub Niedergeworfener. [W07/D]

Aber sagen wir es nun gleich, daß uns dieses riesenhafte, so kunstreich gezimmerte Finale in dem Mahler mit seinem eigenartigen Stil am kühnsten innerhalb der klassischen Form schaltet, eben auch der anfechtbarste Satz der Symphonie zu sein scheint. [W07/H]

Wer noch gezweifelt hat, daß Mahler trotz aller Macht der Täuschung wahre Größe des Ausdrucks fehlt, höre sich diesen letzten Satz an. [. . . ] Diese scheinbar stärkste Steigerung des tondichterischen Wesens ist zugleich der schwächste Sinfoniesatz, den Mahler geschrieben [bzgl. Finale] [W07/L]

III.  INFORMATIONEN ZUR AUFFÜHRUNG

  Applaus etc.


daß es vormittags in der Generalprobe eine Menge Leute gegeben hat, die das Werk energisch ablehnten, wie daß es am Abend mit begeistertem Beifall aufgenommen wurde und dem Komponisten wenigstens ein halbes Dutzend Hervorrufe eintrug [E06/A],

die musikalische Welt hat das Geschenk des Komponisten mit stürmischem Jubel entgegengenommen [E06/B],

Schon die Hauptprobe am vormittag brachte dem Künstler einen vollen Erfolg: die Kunde des neuen Sieges machte schnell die Runde, und als Mahler dann abends von neuem das Podium bestieg, begrüßte ihn ein rauschender Beifallssturm [E06/B],

Das Saal widerhallte von Bravorufen und tausend Hände spendeten minutenlang rauschenden Beifall [E06/B],

Die hervorragende Dirigenten- und Orchesterleistung rissen alle Hörer in gleicher Weise hin, über das Werk, den Anlaß zu beiden, war man jedoch sehr geteilter Meinung. Die Begeisterung schlug aber so hohe Wogen, daß Mahler immer und immer wieder auf dem Publikum erscheinen, Jubel und Dank des fast ausverkauften Hauses Saales [sic] entgegen nehmen mußte. [E06/C],

Am Schluß des Konzertes wurde dem Komponisten unter ungeheurem Applaus ein prächtiger Kranz überreicht. [E06/D]


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