Das Finale mit seiner Einleitung zeigt kolossale Dimensionen, eine Kompliziertheit im Aufbau, eine thematische Verschmelzung heterogenster Elemente, die den Hörer verwirren müßten, wenn es der geniale Instrumentationsvirtuose nicht so staunenswert gut verstanden hätte, durch die klare Abtönung, durch die verschiedenartige grelle Färbung in der Instrumentation der einzelnen Themen und Themengruppen das grause Bild der Partitur bei sachgemäßer Vorführung plastisch zu beleben, richtig zu beleuchten. [E06/K]
das Finale hingegen ist mit und mit mir gewiß vielen Anderen nach dreimaligem Hören noch unklar geblieben. [E06/L]
Es ist physiologisch unmöglich, aus dieser Häufung anhaltender schreiender Effekte noch etwas wie musikalische Linien oder Formen herauszuhören [E06/U]
Am schwersten zugänglich ist das Finale. [E06/V]
Über den letzten Satz nach einem zweimaligen hören zu einiger Klarheit zu gelangen, war nicht möglich. [E06/X]
Diesen Eindruck (des Willkürlichen) hat man der ganzen Symphonie gegenüber nach dem ersten Anhören überhaupt; nach dem zweiten jedoch macht das Gefühl des Nicht-Notwendigen festeren Formen Platz, mit Ausnahme des letzten Satzes, der mir, zweimal vorgespielt, dadurch nicht klarer geworden ist. [E06/Z]
Herr Mahler denkt vielleicht: »In 150 Jahren wird meine Musik so einfach klingen, wie uns jetzt etwa die Musik Schuberts erscheint.« Möglich. Aber die Anpassungsfähigkeit des Ohres, die so gern zur Verteidigung aller Exzentrizitäten herangezogen wird, beweist zu viel, um als sicheres Argument gelten zu können. Irgend eine Grenze muß es geben, wenn wir uns nicht ins Barbarische verlieren wollen. [B06/C]
Das 118 Partiturseiten umfassende Finale ist, wie schon gesagt, so kompliziert, daß ich mir, trotzdem ich die Partitur zur Hand habe, nach dem einmaligen Hören kein Urteil darüber erlauben möchte [B06/E]
Bei einem ersten Hören erscheint da so viel Ineinander und Durcheinander, daß man – überzeugt, der Komponist drücke etwas Bedeutendes aus – in den Chor des »Wildschütz« einstimmen muß: »Schade, schade, daß wir’s nicht verstehn«. [B06/F]
am schwierigsten [ist] der letzte Satz verständlich, in dem mir auch jetzt noch manches unklar geblieben ist. [M06/G]
mit seiner kunstvollen Unbegreiflichkeit. [. . . ] Der Bau war ja ganz übersichtlich, und wen es gelüstet, nochmals das Gehörte nachzubilden, dem geht der von Richard Specht verfaßte Führer durch die Partitur hilfreich zur Hand. [W07/B]
Es ist mehr als zweifelhaft, ob musikalisches Hören überhaupt der Anpassung an die exzessive Vielstimmigkeit fähig ist, die ihm in den Stimmknäueln moderner Partituren zugemutet wird. Alles war schon einmal da, und in den alten Musikzeiten gab es Aehnliches auf vokalem Gebiete. 48stimmige Messen bedrängten den Hörer. Vergessene Monstren, verschollene Künstlichkeiten, die nur die Flucht zu erlösenden Homophonie beschleunigt haben. [W07/H] Wertung
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- in seinem Aufbau und mit seinem thematischen Reichtum inhaltlich sicherlich für den Musiker der interessanteste [Satz] [E06/A],
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- Am unerquicklichsten wirkt der 40 Minuten lange Schlußteil [E06/H]
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- das Finale, dem sich am wenigsten Geschmack abgewinnen läßt, [E06/I]
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- So ist das Finale ein Wunderwerk satztechnischen Vollbringens, das in der ganzen Literatur kaum seines gleichen hat. Und von diesem Standpunkte aus betrachtet, kann man Mahlers Sinfonie nur bewundern. Inwieweit aber ästhetische Einwendungen auf Grund rein künstlerischer Prinzipien und Anschauungen dennoch zu recht bestehen bleiben, das ist freilich eine andere Frage. [E06/K]
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- die Anmassung, die in dieser Art von Tonsprache steckt, kann auf jeden feiner Besaiteten nur noch einen abstossenden Eindruck machen. Dass man in der Stadt der Dampfhämmer nicht so zart konstruiert ist, bewies der Applaus, in den sich bei der Generalprobe allerdings energisches Zischen mischte. [E06/U]
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