- 285 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang 
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auch verwendet er die Celesta, ein mit Stahlplatten statt der Saiten bespanntes kleines Klavier, das freilich in dem tosendem Lärm der übrigen Instrumente ebenso wenig zu hören ist, wie die mehrfach besetzten Harfen [B06/E]

Celesta – einem Instrumente, dessen Metallstäbe vermittels einer Klaviatur in Schwingung gesetzt werden. [B06/G]

Von neuen Instrumenten führt Mahler zum ersten Mal in den Konzertsaal die von Mustel in Paris gebaute Celesta ein, deren schwingende Körper jedoch keine Saiten sondern Stimmgabeln sind (mit einem chromatischen Umfang von vier Oktaven). in der Oper fand dieses ungemein poesievolle, diskrete Instrument bereits durch Charpentier’s »Louise« und Pfitzner’s »Rose vom Liebesgarten« Eingang. Man muß dieses neue Instrument unbedingt als eine Bereicherung der Orchesterpalette ansprechen. [M06/E]

Stahlplattencelesta [M06/G]

daß Mahler sein Orchester vor allem um ein Instrument bereichert hat, das zum ersten mal bei ihm eine dominierende Rolle spielt: es ist die von einem Franzosen erfundene Celesta, ein Instrument, auf welchem durch eine Klaviatur – Stimmgabeln in tönende Schwingungen versetzt werden. [W07/C]

immer höher wirbeln und kreisen die Tonschwingen, bis weltentrückte Höhenluft erreicht ist, wobei der entsprechend ätherische Klang durch instrumentale Vibrationen in den höchsten Lagen mit Beiziehung von Herdenglocken und der stahlplattigen Celeste bewerkstelligt wird. Die tönenden Eiskristalle wirken auf eine kunstsinnige Dame so polarisch, daß sie ihre Pelzboa umhing. [. . . ] speziell die Celesta hat er mustergiltig für Zwecke eines verklärten, übersinnlichen Klanges verwertet. [W07/D]

Von den durch Mahler in dieser merkwürdigen A moll-Symphonie neu eingeführten Instrumenten wirkte auch in Wien am günstigsten die zart poetisch klingende Celesta [W07/G]

Namentlich der Zusammensetzung von Celesta, dem mit Charpentiers »Luise« nach Wien gelangten Stahlklavier und Herdenglocken, die nie programmatisch, sondern nur als Klangnuance in Betracht kommen, gewinnt Mahler oft berückende Wirkungen ab. Er führt uns da wirklich auf Bergeshöhen und in himmlische Gefilde. [W07/H]

die Celesta, das Stimmgabelklavier [W07/J]

die neuerfundene Celesta (Stahlklavier) [W07/L]

Stahlklavier (Celesta) [W07/M]

Herdenglocken


die Herdenglocken eine äußerst wirkungsvolle Verwendung finden [bzgl. Andante] [E06/B],

Die Verwendung der Herdenglocken im Andante moderato, die vor der Aufführung zu allen möglichen Kommentaren Anlaß gegeben, erwies sich als durchaus angebrachte, zielbewußte Belebung der im ganzen Satz meisterlich festgehaltenen bukolischen Stimmung. [E06/M]

Von eigenartiger Klangwirkung sind beispielsweise jene Stellen, wo zum lieblichen Getön der Herdenglocken reine lichte Harmonien erklingen. [E06/N]

Natürlich hat er auch diesmal die Klangmittel des Orchesters bereichert, und zwar um Kuhglocken und [E06/P]

einmal nämlich sind es die Herdenglocken, die dem ganzen einen pastoralen, um nicht zu sagen bovalen Charakter geben [E06/Q]

Sie [die Symphonie] ist in keiner Weise das Dokument einer aufsteigenden Entwicklung, es müßte denn sein, daß man die Bereicherung des Symphonieorchesters um Herdenglocken und Hammerschläge als Zeichen musikalischen Fortschritts ansehen wollte. [E06/S]

Neu treten auf: Kuhglocken in verschiedener Größe, zu vier oder fünf aneinandergereiht, welche bald als ein ganz entferntes Lockmotiv, wie im ersten Satz, bald als Alpen-Accessoire aus nächster Nähe wie in den Mittelsätzen, bald wie im Finale, als die Klänge der Sehnsucht – c’est là où je voudrais vivre – auftaucht. [. . . ] Kuhglocken und Celesta! Paradies auf Erden elysäische Gefilde dort oben! [E06/f]


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