- 282 -Hanheide, Stefan: Mahlers Visionen vom Untergang 
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Außergewöhnlich sind selbst die angewendeten Mittel: 17 Holzblasinstrumente, 16 Messingblasinstrumente, 9 Schlaginstrumente, einige Harfen, Celesta – laut Angabe mindestens 2 – und ein natürlich sehr stark besetztes Streichquintett. [. . . ] eine weiteste Perspektive öffnende Instrumentationskunde [E06/g]

tritt bei dem mit allen modernen instrumentalen Mitteln arbeitenden Mahler die sucht nach starken, orchestralen Effekten, nach krassen dynamischen Wirkungen hervor. Bei Mahler ist diese Art der äußerlichen musikalischen Ausdruckssteigerung Selbstzweck geworden. Der ungeheure Aufwand in dieser Hinsicht steht in keinem Verhältnis mehr zu den rein musikalischen Werten seiner Schöpfungen. [B06/A]

Daß Mahler zur Durchführung seiner musikalischen Gedanken eines großen Orchesterapparates bedarf, wissen wir [B06/D]

allein selbst Wagners Nibelungen-Orchester erscheint Mahler zu seiner Tonschöpfung nicht ausreichend, vor allem braucht er ein ganzes Orchester von allen nur möglichen Schlaginstrumenten; [. . . ] Die 4 bzw. 5 Flöten usw. werden sehr häufig nur im Einklang gebraucht. Es ist bei diesem großen Instrumentalkörper fast unmöglich, feinere dynamische Abstufungen zu erzielen.; selbst Stellen, sie in der Partitur mit pianissimo bezeichnet waren, kamen meist forte raus, ein Piano war kaum zu hören. [B06/E]

Sein Orchester besteht neben dem vielfach besetzten Streichquartett aus 4 Flöten, 4 Oboen, 5 Klarinetten, 4 Fagotten, 8 Hörnern, Englisch Horn, 6 Trompeten, 4 Posaunen, Baßtuba, Harfen, Pauken, Becken, Triangel, Tamtam, Tamburin, Glockenspiel, Herdenglocken, großer und kleiner Trommel, Holzklapper, Xylophon und Celesta [. . . ] Und dieser gewaltige Tonkörper [. . . ] bringt ansprechende und unschöne, auch seltsame Klänge hervor. [B06/G]

Im letzten Satz erreichen die gesuchten Tonmalereien, unterstützt mit »Herdenglocken«, Holzklapper, Tamtam, Rute (es klingt wie Besenwisch), tiefes Glockengeläute, große und kleine Trommel, Becken, Holzklapper [sic], »Hammer«, Celesta, Triangel sc., ihre vermeintliche Höhe. [M06/A]

gilt für Mahlers Instrumentation der alte Satz, dass einer gemeinhin desto weniger wirklich sagt und desto weniger überzeugt, je mehr er redet und je lauter er schreit [M06/D]

Mahler bietet in seiner neuen Symphonie ein wahres Riesenorchester auf. Hier nur ein Überblick über Bläser und Schlagzeug im Schlusssatz [sic]: mit Ausnahme der 8 Hörner und sechs Trompeten fünffache Besetzung jeder Blasinstrumentenfamilie, dazu folgendes Schlagzeug: Pauken, Glockenspiel, Heerdenglocken, tiefes Glockengeläute, grosse Trommel, Triangel, kleine Trommel, Becken, Holzklapper, Tamtam, Rute, Hammer! Dem reihen sich dann noch das Streichquintett , die Harfen und die Celesta an, aus den anderen Sätzen ist diese Aufzählung noch um das Xylophon und das Tamburin zu bereichern. [M06/E]

Die beabsichtigte Klangpräpotenz der Symphonie zeigt sich eigentlich schon darin, daß Mahler »sein Orchester« neuerdings vergrößert und vor allem um ein Instrument bereichert hat, das zum ersten Mal bei ihm eine dominierende Rolle spielt: es ist die [. . . ] Celesta [. . . ] Außerdem verwendet Mahler das Streichquartett mit wiederholt mehrfach geteilten Stimmen, vier Flöten, vier Oboen, die Klarinette in Es, drei Klarinetten in B, eine Baßklarinete in B, drei Fagotte, das Kontrafagott, acht Hörner in F, vier Trompeten, drei Posaunen, Baßtuba, Pauken, Glockenspiel, Herdenglocken, Xylophon, große und kleine Trommel, Triangel, Becken, Tambourin, und Harfen. [W07/C]

Gehämmer und Geprassel gibt es in dieser Symphonie wie in einer Schmiedeesse. Das Aufgebot von Schlagwerk übersteigt alles bisher dagewesene. Einst galt ein schlagender Einfall des alten Haydn so sehr als Kuriosum, daß man der betreffenden Symphonie den Vermerk »mit dem Paukenschlag« beigab. In Beethovens Neunter hatte man lange ästhetische Bedenken gegen die Beckenschläge zum »Sonnenflug«-Gesang des Tenors. Nun bringt Mahler außer Pauken, großer und kleiner Trommel, Becken, Triangel, Rute und Glockenspiel auch noch Tamtam, Herdenglocke [sic]. Xylophon, Celesta, Holzklapper und den Eisenhammer in seiner Symphonie zu einschlagender Geltung. [W07/D]

Ganz neu ist in diesem Werke die Heranziehung der Schlaginstrumente in einer bisher in der Symphonie nicht erhörten Vollständigkeit. [2. Teil:] Eine Neuerung findet sich scheinbar nur in den instrumentalen Mitteln: das Schlagzeug ist in einer bisher nicht erhörten Vollständigkeit herangezogen, ein organisierter Einbruch rhythmischer Geräusche in die Symphonie. [. . . ] In gewissem

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