2.2 Anwendungsziel
Die Notwendigkeit einer Online-Evaluation ergab sich aus mehreren Gründen: Zum einen
stellt sich die »traditionelle« Art der Durchführung als unpraktisch heraus, wenn eine
standortverteilte Veranstaltung evaluiert werden sollte. Das Verschicken der Fragebögen
auf dem Postweg verursacht zusätzliche Kosten, und aufgrund der geringen »sozialen
Kontrolle« der Studierenden beim Ausfüllen ist auch nicht mit einem so hohen Rücklauf
zu rechnen.
Zum anderen verließ der Mitarbeiter, der die Servicestelle KIEL geleitet hatte, die
Universität. Die Lehrevaluation an der Universität Osnabrück ist damit vollständig zum
Erliegen gekommen.
Schließlich wurde diskutiert, die Lehrevaluation an der Universität flächendeckend
durchzuführen. Hierfür erschien die bisherige Praxis ungeeignet, vor allem weil der
personelle Aufwand zu groß war.
Entsprechend verfolgt das Zentrum virtUOS mit der Online-Lehrevaluation mehrere
Ziele: Kurzfristig kann sie als Kompensation für die nicht mehr zur Verfügung stehende
Servicestelle KIEL dienen. Mittel- und langfristig soll sie eine flächendeckende
Lehrevaluation an der Universität Osnabrück unterstützen.
2.3 Entwicklung des Szenarios
Zunächst wurde mit Hilfe eines CGI-Scripts eine Online-Version des KIEL erstellt. Das
in der Scriptsprache Perl programmierte Programm hat dazu die Daten, die in ein
HTML-Formular eingegeben wurden, in eine Textdatei geschrieben, in der die einzelnen
Datensätze durch Zeilenumbrüche und die einzelnen Antworten innerhalb eines
Datensatzes durch so genannte Pipes (»|«) getrennt wurden. Diese Version hatte den
Vorteil, dass das Layout des Fragebogens sehr stark der Papierversion angepasst werden
konnte. Ein Nachteil war, dass keine Authentifizierung der Studierenden stattfinden
konnte. So konnte nicht sichergestellt werden, dass auch tatsächlich Studierende den
Fragebogen ausgefüllt haben, die an der betreffenden Veranstaltung teilgenommen
hatten. Ebenso war es den Studierenden prinzipiell möglich, den Fragebogen mehrmals
auszufüllen. Aus diesem Grund wurde eine Implementierung eines Evaluationsmoduls in
das Open-Source-System Stud.IP (data-quest, 2004) angeregt, das seit Mitte 2003 an
der Universität zum Einsatz kam. Bei den Entwicklern dieses Systems wurde
die Nützlichkeit einer solchen Funktion ebenfalls gesehen, und so wurde ein
entsprechendes Modul entwickelt. Der Vorteil bestand darin, dass über Stud.IP eine
Authentifizierung und eine Kopplung an einzelne Lehrveranstaltungen stattfinden
konnte.
Mitarbeiter des Zentrums virtUOS begleiteten die Entwicklung des Evaluationstools,
indem sie Hinweise zum Funktionsumfang und zur ergonomischen Gestaltung gaben
sowie Prototypen des Moduls auf Programmierfehler testeten.
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