hat zudem den Vorteil, dass die
Ergebnisse der Evaluation (z.B. Verbesserungsvorschläge) bereits während des laufenden
Semesters umgesetzt werden können. Zum vereinbarten Termin besucht eine
studentische Hilfskraft die Veranstaltung und verteilt den KIEL in Form von
Papierfragebögen. Der Fragebogen wird noch während der Veranstaltung von den
Studierenden ausgefüllt, und die Exemplare werden von der studentischen Hilfskraft
wieder eingesammelt.
Um die Fragebögen auszuwerten, werden die Daten zunächst von Hand in das
Statistikprogramm SPSS übertragen. Die freitextlichen Anmerkungen der Studierenden
werden dabei verschiedenen vorformulierten Kategorien zugeordnet. Zur Verfügung
stehen dabei folgende Kategorien: 1) Inhalt, 2) Leistungsanforderungen, 3) Didaktik, 4)
Eigenschaften der/des Lehrenden, 5) Arbeitsatmosphäre, 6) Begleitmaterial,
7) Organisation, 8) Bezug zu anderen LV, 9) Praxisbezug, 10) Referate, 11)
Sonstiges.
Der Fragebogen KIEL liegt in mehreren Versionen vor. Neben einer Standardversion
gibt es spezielle Versionen für Referateseminare und Übungen. Da eine Kombination von
Vorlesung und Übung sehr verbreitet ist, gibt es außerdem ein Einlegeblatt für Übungen,
das im Falle einer solchen Kombination zusätzlich zum Standardfragebogen vorgelegt
werden kann.
2.1 Möglichkeiten und Einschränkungen
Das beschriebene Verfahren ermöglicht eine ausführliche Evaluation ausgewählter
Eigenschaften. Durch das Verteilen, Ausfüllen und Einsammeln der Fragebögen während
einer Sitzung wird ein sehr hoher Rücklauf von über 90 % erreicht. Zudem findet die
Evaluation unter relativ kontrollierten Bedingungen statt. Alle Studierenden füllen
den Fragebogen zum gleichen Zeitpunkt und unter den gleichen Bedingungen
aus.
Auf der anderen Seite stehen einige Nachteile dieses Verfahrens. Zum einen entsteht
bereits bei der Datenerhebung ein hoher Zeit- und Personalaufwand.
So ist durch das Verteilen und Einsammeln der Fragebögen keine flächendeckende
Lehrevaluation an der gesamten Universität möglich. Vielmehr können mit diesem
Verfahren pro Semester im Schnitt nur ca. 60 Veranstaltungen evaluiert werden.
Außerdem geht durch das Ausfüllen des Fragebogens grundsätzlich Vorlesungszeit
verloren. Ein drittes Problem zum Zeitpunkt der Datenerhebung ist der vergleichsweise
hohe Zeitdruck beim Ausfüllen des Fragebogens. Dieser Zeitdruck lastet besonders auf
den letzten Studierenden, die den Fragebogen »noch schnell« ausfüllen müssen, weil die
meisten anderen bereits fertig sind und alle darauf warten, dass auch die Letzten
»endlich fertig werden«.
Aber nicht nur die Erhebung, sondern auch die Auswertung der Daten ist aufwendig.
Die Ergebnisse werden von Hand in das Statistik-Programm SPSS übertragen.
Freitextliche Anmerkungen müssen außerdem vordefinierten inhaltlichen Kategorien
zugeordnet werden. Ein weiteres Problem bei der Auswertung besteht darin, dass
freitextliche Anmerkungen nicht immer lesbar sind und somit möglicherweise wertvolle
Rückmeldungen verloren gehen können.
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