- 82 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten  
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die Inhalte der Folien nicht zu erkennen sind. Auch verfügen herkömmliche Systeme nur über mangelhafte Navigationskomponenten.
An der Universität Osnabrück wird daher ein eigenes Systems zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Vorlesungen (virtPresenter) entwickelt.
Als Vorteil der Eigenentwicklung hat sich auch die Anpassungsfähigkeit des Systems an verschiedene Anforderungen gezeigt. Das System wird unter »Technische Aspekte« (vgl. Abschnitt 4) detailliert beschrieben.

2.4 Technisches Konzept

Bei einer automatischen Vorlesungsaufzeichnung werden Film- bzw. Tonaufnahme während der Präsentation der Folien in den Rechner eingespeist. Durch diese zeitgleiche Aufnahme können Folienwechsel und das Auftreten von Effekten synchron zur Film- bzw. Tonspur aufgezeichnet werden. Anhand dieser Daten kann anschließend automatisch eine Webseite erzeugt werden, in der Folien und Film bzw. Ton synchron zueinander abgespielt werden können. Die Synchronisation kann dabei über SMIL (Synchronized Multimedia Integration Language)2

2http://www.w3.org/TR/REC-smil/
, bei Verwendung von Realmedia über Realevents (Events, die für Realmediafilme definiert werden können)3
3http://service.real.com/help/library/guides/realone/IntroToStreaming/htmfiles/rmevent.htm
oder auch über in die Seite integrierte Scriptkomponenten (Java Script oder VB-Script) erfolgen.

Während der Entwicklung des virtPresenter wurden alle drei Varianten getestet. Da in den virtPresenter verschiedene scriptbasierte Navigationskomponenten integriert sind (vgl. Mertens, Schneider, Müller und Vornberger 2004, S. 5-7), wird beim virtPresenter die scriptbasierte Lösung verwendet. Realevents führten bei komplizierteren Oberflächen zu ungewünschten Zeitverzögerungen. SMIL schränkte die Programmierung von Scriptbestandteilen in verschiedenen Navigationskomponenten ein.

Zur Aufnahme von Folienwechsel- und Effektzeiten gibt es zwei verschiedene Ansätze. Bei einem Ansatz werden die Folien zunächst in ein proprietäres Format konvertiert und anschließend in einem speziellen Aufnahmewerkzeug präsentiert (Lauer und Ottmann, 2002, S. 559). Alternativ dazu können die Folien auch direkt in Powerpoint vorgeführt werden und die Daten über ein Listenerinterface direkt abgegriffen werden (Mühlhäuser und Trompler, 2002, S. 717). Aufgrund besserer Darstellung und wiederholt schlechter Erfahrungen mit den Konvertierungsprozessen verschiedener Systeme wurde für den virtPresenter die Listenerlösung gewählt. Auch diese Lösung weist Schwachstellen auf, da Powerpoint nicht alle Typen von Benutzeraktionen weitergibt. Dieses Problem tritt jedoch nicht während der Vorlesung auf und lässt sich durch entsprechende Programmierung auch in der Webwiedergabe weitestgehend vermeiden.

In der Weboberfläche verwendet der virtPresenter SVG (Scalable Vector Graphics) für die Präsentation der Folien und RealAudio bzw. -Video zum Streaming von Audio und Video.


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