- 80 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten  
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (79)Nächste Seite (81) Letzte Seite (127)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

2.1 Möglichkeiten und Einschränkungen

An vielen Universitäten, auch in Deutschland, werden bereits Vorlesungsaufzeichnungen eingesetzt. In den meisten Fällen wird der Lehralltag dadurch kaum verändert. Vorlesungsaufzeichnungen können allerdings auch als Grundlage für neuartige Lehr-/Lernszenarien verwendet werden, in denen Lerneffektivität und Lehreffizienz gesteigert werden können.

Vorlesungsaufzeichnungen eignen sich vor allem für Großveranstaltungen im Grundstudium, da hohe Nutzerzahlen hier den Aufwand der Aufzeichnung rechtfertigen, das Material sich über mehrere Semester hinweg nicht verändert und Zwischenfragen relativ selten vorkommen. Fragen zum Inhalt werden dabei normalerweise in begleitend durchgeführten Tutorien und Übungen behandelt. Auch interaktive Lernkonzepte werden eher in diesem Rahmen eingesetzt. Die Aufzeichnung lässt daher die Lernform der Veranstaltung unverändert.

Wenn die Inhalte der aufgezeichneten Veranstaltung über mehrere Semester unverändert bleiben, kann das aufgezeichnete Material in den Folgesemestern wieder verwendet werden. Insbesondere in Szenarien, die den Ersatz der Vorlesung durch aufgezeichnetes Material anstreben, ist dieser Punkt zu beachten, eventuell müssen entsprechende Abschnitte aktualisiert werden. Im begleitenden Einsatz zur Vorlesung wird von den Studierenden ein semesteraktueller Mitschnitt bevorzugt, ist jedoch in keiner Weise notwendig.

Die technischen Voraussetzungen zur Aufzeichnung beschränken sich in der Minimalversion (Tonaufzeichnung) auf ein Mikrophon und den Aufzeichnungsrechner. Bei einer Videoaufnahme benötigt man zusätzlich eine an den Rechner angeschlossene Kamera. Unter Umständen ist die Aufzeichnung in einem mit mehreren Kameras und Mikrophonen ausgestatteten Hörsaal sinnvoll.

Zur Bereitstellung der Aufzeichnung im Internet ist ein Webserver nötig. Mit speziellen Streamingservern ist die Bereitstellung der Film- und Audiodateien als Stream möglich. Dabei werden immer nur die Ausschnitte der Datei übertragen, die sich der Zuhörer im Moment des Zugriffs anhört bzw. ansieht. Die Vorteile dieses Verfahrens sind zum einen das geringere Datenvolumen beim ausschnittweisen Betrachten der Vorlesungen, zum anderen ein Schutz vor dem Herunterladen der Audio- bzw. Videodateien.1

1Dieser Schutz vor dem Herunterladen der Filmdateien hat sich bei vielen Dozenten als ein wichtiges Argument zur Durchführung der Aufzeichnung erwiesen.
Beim wiederholten Anschauen der kompletten Aufzeichnung kehrt sich der Vorteil der ausschnittweisen Betrachtung allerdings in einen Nachteil um, da die benötigten Daten in diesem Fall mehrmals heruntergeladen werden müssen.

2.2 Anwendungsziel

Die Bereitstellung von Vorlesungsaufzeichnungen hat verschiedene Vorteile für die Studierenden und Lehrenden.

  • Studierende können die Vorlesungsaufzeichnung orts- und zeitunabhängig zur Nachbereitung des Lehrstoffes oder zur Prüfungsvorbereitung verwenden.

Erste Seite (i) Vorherige Seite (79)Nächste Seite (81) Letzte Seite (127)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 80 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten