- 76 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten  
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Insgesamt ist zu beobachten, dass das Interesse an verteilter Softwareentwicklung innerhalb des Virtuellen Softwareprojektes aus Studierendensicht zurückhaltend ist. Dies ist vor allem die Sichtweise der befragten Oldenburger Studierenden. Die Osnabrücker Teilnehmer haben sich freiwillig am Virtuellen Softwareprojekt angemeldet. Sie hatten allerdings keine Alternative, da in Osnabrück bisher kein vergleichbares Projekt angeboten wurde. Die Einarbeitungszeit der Teilnehmer ist bei der verteilten Softwareentwicklung nur geringfügig höher als bei der Zusammenarbeit vor Ort. Der Mehraufwand liegt in der Einarbeitung in die benötigten CSCW-Tools und in dem erhöhten Bedarf an Kommunikation und Koordination.

5.3 Probleme

Auf technischer Seite kam es in den Videokonferenz-Sitzungen wenige Male zu verstärkten Verzögerungen bei Bild und Ton. Dies war jedoch nur störend und behinderte die Kommunikation nicht weiter. Weiterhin ist zu bemängeln, dass die Gesprächspartner in der Videokonferenz nicht so gut zu erkennen sind wie in realen »face-to-face« Sitzungen. Unscharf abgebildete Gesichter erschweren beispielsweise die Interpretation von Gesichtsausdrücken. Das Zusammenwachsen des verteilten Teams gestaltet sich als schwieriger als bei einem vor Ort arbeitenden Team. Es kommt zudem zu Verzögerungen bei der Kommunikation. Dies sind typische Probleme der verteilten Softwareentwicklung, wobei es nicht Aufgabe des Projektes ist, diese vollständig zu lösen. Es ist vielmehr wichtig, dass die Teilnehmer diese Probleme wahrnehmen und als Erkenntnisse mitnehmen.

5.4 Sinnvolle Alternativen

Es gibt viele Variationsmöglichkeiten für die Durchführung des Virtuellen Softwareprojektes. Unterschiedliche Arten des Exports der Vorlesungen wurden bereits erprobt. Dies umfasst den direkten synchronen Export aus dem Hörsaal heraus als auch das Halten einer Extra-Vorlesung für die Osnabrücker Teilnehmer. Die zeitversetzte Wiedergabe einer Vorlesung kommt ebenfalls in Frage, wurde aber nur ansatzweise durchgeführt.

Um den Teamgeist zu fördern, erscheint ein »echtes« Treffen der Teilnehmer vor Beginn des Projektes oder zumindest in der Anfangsphase des Projektes sinnvoll.

Weitere Alternativen ergeben sich durch die Nutzung weiterer geeigneter CSCW-Tools. So kann die Kommunikation und der Teamgeist dadurch gefördert werden, dass sich Gefühle im Forum durch Smilies ausdrücken oder ein Bild des Forennutzers neben einem Forumsbeitrag abbilden lassen. PHProjekt bietet derartige Funktionen jedoch nicht.

Alternative Möglichkeiten der Durchführung ergeben sich ebenfalls durch die Wahl unterschiedlicher Vorgehensmodelle für die verteilte Softwareentwicklung. Aus diesem Grunde wurde ein technischer Bericht an der Universität Oldenburg erstellt, der Softwareentwicklungsmodelle für verteilte Teams beschreibt (Bischofs, 2003). Zur Zeit wird jedoch ein an das konventionelle Softwareprojekt angelehnter


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