- 64 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten  
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der Medienkompetenzschulung: Döring, 2002, S. 253). So war zum Teil für den Vortragenden deutlich sichtbar, dass eine soeben geäußerte These oder von ihm gestellte Frage beim Publikum Reaktionen auslöste, jedoch keiner der Teilnehmer den »Mut« aufbrachte, sich vor »laufender Kamera« zu äußern (vgl. auch Kerres, 2001, S. 263). Hierbei spielen bisweilen sicher auch gruppendynamische Aspekte eine Rolle. Im Laufe der Zeit gelang es jedoch regelmäßig, die Hemmungen der Studierenden abzubauen und ein angemessenes Diskussionsklima zu schaffen. Als besonders nachteilig stellte sich jedoch die Belastung des Lehrenden durch die Bedienung der Tastatur am Präsentationspult heraus. Auch wenn lediglich ein Tastendruck und keine Kameraführung im eigentlichen Sinn zu leisten war, erforderte die Steuerung zusätzliche Aufmerksamkeit des Lehrenden bzw. Diskussionsleiters (Vgl. Schremmer et al., 1999, S. 39; Zimmer et al., 2000, S. 16).

5.4 Alternativen

Das beschriebene Szenario ist nur beim Einsatz eines entsprechend ausgerüsteten Medienseminarraums zu verwirklichen. Allerdings lässt das Szenario eine Vielzahl von Varianten zu. Dies betrifft sowohl Anzahl und Dauer des Einsatzes der einzelnen Teilszenarien (Vorlesung, Diskussion, Seminarvortrag, AG-Arbeit) als auch die Anreicherung mit den begleitenden Werkzeugen (E-Mail, Chat, Lernplattform). Sobald sich diese Veranstaltungsform stärker etabliert hat, dürfte es sinnvoll sein, medientechnische Schulungen für Studierende außerhalb des Seminars anzubieten.

5.5 Übertragbarkeit und Wiederverwendbarkeit

Bei der Bearbeitung der Seminarthemen entstanden Dokumente mit Arbeitsergebnissen. Diese Dokumente, aber auch die Erfahrungen der Teilnehmer bei der Kooperation wurden gesammelt und im Internet präsentiert. Da die thematische Ausrichtung der Seminare sich nur leicht veränderte und in diesem Zuge in jedem Durchgang zumindest benachbarte Themengebiete zu bearbeiten waren, ergab sich im Laufe der Zeit ein Fundus an Informationen für die Studierenden. Die Beteiligten wurden auf den Informationspool hingewiesen, nicht jedoch zur Verwendung der Materialien gezwungen. Es wurde darauf geachtet, dass nicht Teile vergangener Arbeitsergebnisse kopiert in neue Materialien einflossen. Insbesondere die Wiederverwendung von Literatur konnte beobachtet werden. Seminarvorträge wurden teilweise per Video aufgezeichnet. Die Aufzeichnungen wurden den Veranstaltungsmaterialien hinzugefügt.

5.6 Curriculare Einbindung

Veranstaltungen des beschriebenen Typs werden seit 1999 erfolgreich durchgeführt. Auch wenn sich die technischen Rahmenbedingungen zwischenzeitlich erheblich geändert haben und die Technik einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterzogen ist, hat sich an der Konzeption der virtuellen Seminare wenig geändert. Das


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