der
Medienkompetenzschulung: Döring, 2002, S. 253). So war zum Teil für den Vortragenden
deutlich sichtbar, dass eine soeben geäußerte These oder von ihm gestellte Frage beim
Publikum Reaktionen auslöste, jedoch keiner der Teilnehmer den »Mut« aufbrachte, sich
vor »laufender Kamera« zu äußern (vgl. auch Kerres, 2001, S. 263). Hierbei spielen
bisweilen sicher auch gruppendynamische Aspekte eine Rolle. Im Laufe der Zeit gelang
es jedoch regelmäßig, die Hemmungen der Studierenden abzubauen und ein
angemessenes Diskussionsklima zu schaffen. Als besonders nachteilig stellte sich jedoch
die Belastung des Lehrenden durch die Bedienung der Tastatur am Präsentationspult
heraus. Auch wenn lediglich ein Tastendruck und keine Kameraführung im eigentlichen
Sinn zu leisten war, erforderte die Steuerung zusätzliche Aufmerksamkeit des Lehrenden
bzw. Diskussionsleiters (Vgl. Schremmer et al., 1999, S. 39; Zimmer et al., 2000, S.
16).
5.4 Alternativen
Das beschriebene Szenario ist nur beim Einsatz eines entsprechend ausgerüsteten
Medienseminarraums zu verwirklichen. Allerdings lässt das Szenario eine Vielzahl von
Varianten zu. Dies betrifft sowohl Anzahl und Dauer des Einsatzes der einzelnen
Teilszenarien (Vorlesung, Diskussion, Seminarvortrag, AG-Arbeit) als auch die
Anreicherung mit den begleitenden Werkzeugen (E-Mail, Chat, Lernplattform).
Sobald sich diese Veranstaltungsform stärker etabliert hat, dürfte es sinnvoll
sein, medientechnische Schulungen für Studierende außerhalb des Seminars
anzubieten.
5.5 Übertragbarkeit und Wiederverwendbarkeit
Bei der Bearbeitung der Seminarthemen entstanden Dokumente mit Arbeitsergebnissen.
Diese Dokumente, aber auch die Erfahrungen der Teilnehmer bei der Kooperation
wurden gesammelt und im Internet präsentiert. Da die thematische Ausrichtung der
Seminare sich nur leicht veränderte und in diesem Zuge in jedem Durchgang zumindest
benachbarte Themengebiete zu bearbeiten waren, ergab sich im Laufe der Zeit ein
Fundus an Informationen für die Studierenden. Die Beteiligten wurden auf den
Informationspool hingewiesen, nicht jedoch zur Verwendung der Materialien
gezwungen. Es wurde darauf geachtet, dass nicht Teile vergangener Arbeitsergebnisse
kopiert in neue Materialien einflossen. Insbesondere die Wiederverwendung von
Literatur konnte beobachtet werden. Seminarvorträge wurden teilweise per
Video aufgezeichnet. Die Aufzeichnungen wurden den Veranstaltungsmaterialien
hinzugefügt.
5.6 Curriculare Einbindung
Veranstaltungen des beschriebenen Typs werden seit 1999 erfolgreich durchgeführt. Auch
wenn sich die technischen Rahmenbedingungen zwischenzeitlich erheblich geändert
haben und die Technik einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterzogen ist, hat
sich an der Konzeption der virtuellen Seminare wenig geändert. Das
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