5 Bewertung
5.1 Erfolg und Effizienz des Projekts
Die telemedialen Veranstaltungen werden seit dem Jahr 1999 regelmäßig im
Wintersemester durchgeführt. Auffällig ist die hohe Zahl qualitativ guter
Arbeiten, die im Rahmen der Seminare entstanden sind. Offenbar entfaltet der
Einsatz der Technik motivierende Wirkung auf viele studentische Teilnehmer.
Die standortverteilte Organisation des Seminars ermöglicht es, Lehrende mit
unterschiedlichen Kernkompetenzen in einem Seminar zusammenzuführen. So ist
die Vermittlung von Lehrinhalten möglich, die in dieser Zusammensetzung an
keinem der beteiligten Standorte autark verfügbar sind. Trotz des Zuwachses an
organisatorischen Aufgaben kann bei geschickter Koordination durch die arbeitsteilige
Durchführung der Veranstaltung eine Entlastung des einzelnen Lehrenden realisiert
werden.
Wichtig für die konkrete Veranstaltung ist auch der interkulturelle Kontakt, der den
Studierenden das Arbeitsklima in einem international zusammengesetzten Team
vermittelt. Dies wäre ohne aufwendigen Auslandsaufenthalt der Teilnehmer andernfalls
kaum möglich. Durch den begleitenden Einsatz einer Lernplattform ist der
Organisationsaufwand für die Veranstaltung gut zu begrenzen. Das erforderliche,
medientechnische Training der Studierenden ist eine wichtige Zusatzqualifikation und
wird in absehbarer Zukunft zur Basisausbildung von Studierenden gehören.
5.2 Akzeptanz der Teilnehmer
Die Akzeptanz der Teilnehmer der virtuellen Seminare wurde mehrfach untersucht. Mit
Kommunikationstools wie Chat oder Email hatten alle Studenten ausreichende
Vorerfahrungen, Akzeptanzprobleme gab es nicht. Die Mitwirkung an Videokonferenzen
war den meisten Teilnehmern jedoch nicht vertraut. Die überwiegende Mehrheit der
Teilnehmer begrüßt die Kommunikationsmöglichkeiten, die der Technikeinsatz bietet.
Beklagt wird, dass der Arbeitseinsatz bei standortübergreifenden Arbeitsgruppen höher
wird als in einem üblichen Seminar mit Einzelleistungsnachweisen. Positiv wird die
Möglichkeit bewertet, von Kompetenzen zu profitieren, die nicht am eigenen Standort
verfügbar sind. Die interkulturellen Erfahrungen werden zwar nicht immer positiv, aber
dennoch als nützliche Erfahrung eingeordnet. Die gewonnenen Zusatzkompetenzen im
Bereich mediengestützter Kommunikation werden sehr begrüßt und stellen neben den
Fachinhalten den Hauptattraktionspunkt der Lehrveranstaltungen dar. Günstig bewertet
wird auch der Flexibilitätszuwachs, den der Medieneinsatz den Studierenden bei ihrer
Arbeitsorganisation bringt.
5.3 Probleme
Bedingt durch eine gewisse Scheu vor dem audiovisuellen Medium gab es anfänglich
gewisse Schwierigkeiten, die Studierenden zur Mitarbeit anzuregen (Zur Bedeutung
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