Bisweilen wurde dagegen der Modus der moderierten Diskussion gewählt. Hier
kann kein Teilnehmer ohne die Einwilligung des Diskussionsleiters die Kameras
steuern. Wer sich mit einer Fernbedienung zu Wort meldet, wird sofort in die
Warteschlange eingetragen. Der Diskussionsleiter kann nun mit seiner Fernbedienung das
Wort erteilen oder entziehen. Er kann auch eine Position in der Warteschlange
überspringen und der nächsten Person das Wort erteilen. Dieser Modus erwies sich in
den Vorlesungsanteilen der Veranstaltung als praktisch, da der Vortragende
normalerweise nicht möchte, dass er unterbrochen wird. Auch bei einer besonders
großen Zahl an Diskussionsteilnehmern erwies sich der Modus als praktisch, da
hierdurch überschießende Dynamik in der Diskussion verhindert wurde und der
Diskussionsleiter den Ablauf stärker bestimmen könnte (Knaden & Rolf, 2003, S.
94).
4.3 Schulungsbedarf
Zur effizienten Nutzung des Medienseminarraums ist sowohl Technik orientierte
Schulung als auch Erfahrung im Umgang und in der Planung telemedialer
Veranstaltungen erforderlich (vgl. Kerres, 2001, S. 263). Die Einweisung in den Start der
Anlagenkomponenten sowie die Nutzung der verschiedenen Betriebsmodi dauert etwa
zwei Stunden. Will der Lehrende die Anlage ohne technische Hilfskräfte selbst
steuern, sollte er sich möglichst im Rahmen einer oder mehrerer begleiteter
Videokonferenzen intensiv mit der Anlagensteuerung vertraut machen. Um ein
Verständnis für die didaktischen Möglichkeiten des Systems zu erhalten, ist
es sinnvoll, als Teilnehmer eine bereits etablierte Veranstaltung zu besuchen.
Als Materialien sind technische Anleitungen zur Bedienung des Raums sowie
Erfahrungsberichte zum Technikeinsatz in telemedialen Lehrveranstaltungen
verfügbar.
4.4 Softwareentwicklung
Von Mitarbeitern des Zentrums virtUOS wurde die verwendete Steuer-Software für die
Koordination der Audio- und Videokomponenten entwickelt. Die Steuerungs-Software
gliedert sich in drei Komponenten. Im ersten Bereich kann das System konfiguriert
werden. Hier können die Anschlüsse für die externen Geräte festgelegt, die Einstellungen
für die Datenbank geändert und die Infrarotfernbedienungen registriert werden. Im
zweiten Teil werden die Einstellungen bezüglich des Raumes vorgenommen. Der Raum
bzw. die Tischaufstellung kann benannt werden, es können Kamerapositionen definiert
und den Fernbedienungen zugeordnet werden. Die Geschwindigkeit, mit der sich die
Kameras bewegen, kann verändert werden. Ebenfalls kann eine Startausrichtung
festgelegt werden, in der sich die Kameras befinden, wenn eine Sendung aus dem Raum
begonnen wird. Die letzte Komponente unterstützt den Live-Betrieb des Systems. In
diesem Modus können die Kameras über die Fernbedienungen gesteuert, Umfragen
durchgeführt und Telefonkonferenzen gestartet werden (Knaden & Rolf, 2003, S.
91).
|