4.2 Übersicht über das System
Mittels der Ausrüstung des Medienseminarraums bieten sich im Szenario des virtuellen
Seminars verschiedene Möglichkeiten der Nutzung. Folgende prototypische Situationen
haben sich ergeben (vgl. Knaden & Rolf, 2003, S. 93):
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- Vorlesungs-Situation Ein Studierender bzw. der Dozent hält einen Vortrag. Es
sind nur gelegentliche Zwischenfragen gestattet. Der Vortragende entscheidet
ü-ber die Zulassung von Fragen. Bei sehr großer Zuhörerzahl wird auf
die Verteilung der Fernbedienungen verzichtet. Der Dozent kann dann die
Kamera direkt auf die Position des Meldenden richten.
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- Diskussions-Situation Eine Anzahl gleichberechtigter Diskussionsteilnehmer
sitzt z.B. in einem Kreis zusammen. Jeder Teilnehmer hat eine Fernbedienung
mit der er jederzeit die Kameras steuern kann.
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- Seminar-Situation Bis zu 30 Teilnehmer sitzen in einem Seminarraum, die
Tische sind z.B. in einer U-Form angeordnet, zwei bis drei Teilnehmer
teilen sich eine Fernbedienung, mit der sie sich zu Wort melden können.
Ein Vortragender hält ein Referat, das im Anschluss diskutiert wird.
Die Teilnehmer an der Diskussion können Zwischenfragen stellen. Die
Diskussionsleitung hat entweder der Seminarleiter oder der Vortragende.
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- Arbeitsgrupensitzungs-Situation Mehrere Teilnehmern sitzen in dem Raum,
in dem sich das Videokonferenzsystem befindet. Die Teilnehmer melden sich
über die verteilten Fernbedienungen zu Wort. Ein Gruppensprecher gibt
Mikrofon und Kamera entsprechend der Meldeliste frei (Günther, 2001, S.
101).
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- Präsentationsübungs-Situation Mehrere Vortragende nutzen das System
wechselweise, um den übrigen Teilnehmern des gemeinsamen Vortrags an
einem entfernten Standort einen Eindruck des eigenen Vortragsanteils zu
vermitteln. Ein »Regisseur« steuert die vorab einstudierte Abfolge der
Vortragendenwechsel.
Die Rechnersteuerung lässt sich in verschiedenen Steuerungsbetriebsarten nutzen. Eine freie
Diskussion ermöglicht es den Diskussionsteilnehmern jederzeit, die Kamera auf sich zu
richten und ihr Mikrofon aufzuschalten. Diese Steuerungsform wurde in der
überwiegenden Mehrzahl der Fälle gewählt. Für die Diskussions-Situation ist
dieser Modus allerdings nur geeignet, wenn davon auszugehen ist, dass die
Diskussionsteilnehmer diszipliniert die Fernbedienungen handhaben und sich nicht
wahllos gegenseitig ins Wort fallen (Hesse et al., 2002, S. 294).
Die Betriebsart normale Diskussion ist durch eine kleine Abwandlung der freien
Diskussion gekennzeichnet. Die Teilnehmer können nicht mehr jederzeit Kameras und
Mikrofone aufrufen, sondern nur wenn diese von niemandem aus dem Teilnehmerkreis
benutzt werden. Der Teilnehmer, auf den die Kamera gerichtet ist, kann so lange
ungestört reden, bis er seinen Beitrag durch das Drücken der Rückgabetaste seiner
Fernbedienung beendet. Dieser Modus erwies sich im praktischen Betrieb als zu
intransparent.
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