- 61 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten  
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4.2 Übersicht über das System

Mittels der Ausrüstung des Medienseminarraums bieten sich im Szenario des virtuellen Seminars verschiedene Möglichkeiten der Nutzung. Folgende prototypische Situationen haben sich ergeben (vgl. Knaden & Rolf, 2003, S. 93):

Vorlesungs-Situation Ein Studierender bzw. der Dozent hält einen Vortrag. Es sind nur gelegentliche Zwischenfragen gestattet. Der Vortragende entscheidet ü-ber die Zulassung von Fragen. Bei sehr großer Zuhörerzahl wird auf die Verteilung der Fernbedienungen verzichtet. Der Dozent kann dann die Kamera direkt auf die Position des Meldenden richten.
Diskussions-Situation Eine Anzahl gleichberechtigter Diskussionsteilnehmer sitzt z.B. in einem Kreis zusammen. Jeder Teilnehmer hat eine Fernbedienung mit der er jederzeit die Kameras steuern kann.
Seminar-Situation Bis zu 30 Teilnehmer sitzen in einem Seminarraum, die Tische sind z.B. in einer U-Form angeordnet, zwei bis drei Teilnehmer teilen sich eine Fernbedienung, mit der sie sich zu Wort melden können. Ein Vortragender hält ein Referat, das im Anschluss diskutiert wird. Die Teilnehmer an der Diskussion können Zwischenfragen stellen. Die Diskussionsleitung hat entweder der Seminarleiter oder der Vortragende.
Arbeitsgrupensitzungs-Situation Mehrere Teilnehmern sitzen in dem Raum, in dem sich das Videokonferenzsystem befindet. Die Teilnehmer melden sich über die verteilten Fernbedienungen zu Wort. Ein Gruppensprecher gibt Mikrofon und Kamera entsprechend der Meldeliste frei (Günther, 2001, S. 101).
Präsentationsübungs-Situation Mehrere Vortragende nutzen das System wechselweise, um den übrigen Teilnehmern des gemeinsamen Vortrags an einem entfernten Standort einen Eindruck des eigenen Vortragsanteils zu vermitteln. Ein »Regisseur« steuert die vorab einstudierte Abfolge der Vortragendenwechsel.

Die Rechnersteuerung lässt sich in verschiedenen Steuerungsbetriebsarten nutzen. Eine freie Diskussion ermöglicht es den Diskussionsteilnehmern jederzeit, die Kamera auf sich zu richten und ihr Mikrofon aufzuschalten. Diese Steuerungsform wurde in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle gewählt. Für die Diskussions-Situation ist dieser Modus allerdings nur geeignet, wenn davon auszugehen ist, dass die Diskussionsteilnehmer diszipliniert die Fernbedienungen handhaben und sich nicht wahllos gegenseitig ins Wort fallen (Hesse et al., 2002, S. 294).

Die Betriebsart normale Diskussion ist durch eine kleine Abwandlung der freien Diskussion gekennzeichnet. Die Teilnehmer können nicht mehr jederzeit Kameras und Mikrofone aufrufen, sondern nur wenn diese von niemandem aus dem Teilnehmerkreis benutzt werden. Der Teilnehmer, auf den die Kamera gerichtet ist, kann so lange ungestört reden, bis er seinen Beitrag durch das Drücken der Rückgabetaste seiner Fernbedienung beendet. Dieser Modus erwies sich im praktischen Betrieb als zu intransparent.


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