Kern erkennen, der im Folgenden skizziert werden soll. Die Veranstaltungen waren in
Ihrer Struktur ähnlich herkömmlichen Seminarveranstaltungen aufgebaut. Es
wurden reguläre Lehrveranstaltungen durchgeführt, an denen neben Studierenden
der Universität Osnabrück auch Mitglieder anderer Hochschulen teil-nahmen.
Seminarteilnehmer bekamen zur Bearbeitung bestimmte Seminarthemen gestellt. Es
wurden standortübergreifende Gruppen gebildet, die gemeinsam ein Themenfeld
bearbeiten sollten. Jede Gruppe hatte am Ende der Veranstaltung eine Seminararbeit zu
verfertigen, in der - neben einem gemeinsamen Teil - die Teilthemen der einzelnen
Bearbeiter deutlich zu kennzeichnen waren. Zusätzlich musste jeder Teilnehmer ein
Referat über sein Teilthema halten. Der Vortrag wurde live aus den beteiligten
Standorten per Videokonferenz übertragen; dabei konnten die Studenten an den anderen
Standorten Zwischenfragen stellen und Anmerkungen machen. Zur Unterstützung der
standortübergreifenden Gruppenarbeit wurden Kommunikationswerkzeuge und
CSCW-Tools bereitgestellt.
3.3 Organisation
Im Rahmen des virtuellen Seminars gab es für die Bearbeiter der Seminarthemen sowohl
asynchrone Bearbeitungsphasen (Materialsammlung, Erstellung von Konzepten,
Schreiben von Texten für die Seminararbeit, Ausarbeitung des Vortrags) als
auch synchrone Tätigkeitsfelder (Abstimmung von Zwischenergebnissen mit der
Arbeitsgruppe, Verfassen gemeinsamer Texte, Vortragen der Referate, Teilnahme an
Diskussionen). Bei den synchronen, mediengestützten Tätigkeiten gab es wiederum
verschiedene Arbeitssituationen. Diskussionen und Vorträge fanden standortverteilt in
den Medienseminarräumen statt. Alle Teilnehmer eines Standorts waren gleichzeitig im
Raum anwesend. Die standortverteilte Kooperation der Arbeitsgruppen geschah
einerseits mittels Nutzung von Chat und Email, dann in der Regel vom heimischen
Rechner des Studierenden oder aus den dezentralen Rechnerpools der Hochschulen.
Andererseits wurden speziell konfigurierte Rechner mit Audiokonferenzsoftware oder die
genannten Medienseminarräume verwendet um komplexere Fragestellungen zu klären.
Neben der virtuellen Kooperation gab es auch ein Live-Treffen, bei dem Erfahrungen
ausgetauscht und Zwischenstände der Arbeiten präsentiert wurden. Auch dem
persönlichen Kennenlernen der Teilnehmer wurde Raum gegeben (vgl. Knaden & Zettel,
2002, S. 23).
3.4 Mediendidaktik
Der Einsatz der verschiedenen medientechnischen Möglichkeiten wurde unter
didaktischen Aspekten abgewogen. Dort wo die Verwendung weniger komplexer Technik
sinnvoll erschien wurde auf entsprechend einfache Systeme zurückgegriffen. Es wurde
versucht, den Ansatz des problemorientierten Lernens möglichst geschickt durch den
Medieneinsatz zu unterstützen (vgl. Kerres, 2001, S.11). Dabei galt es auch, den
Studierenden ein Arbeitsumfeld zu präsentieren, dass dem typischen Kontext von
standortverteilt kooperierenden Gruppen entspricht.
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