- 57 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten  
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Kern erkennen, der im Folgenden skizziert werden soll. Die Veranstaltungen waren in Ihrer Struktur ähnlich herkömmlichen Seminarveranstaltungen aufgebaut. Es wurden reguläre Lehrveranstaltungen durchgeführt, an denen neben Studierenden der Universität Osnabrück auch Mitglieder anderer Hochschulen teil-nahmen. Seminarteilnehmer bekamen zur Bearbeitung bestimmte Seminarthemen gestellt. Es wurden standortübergreifende Gruppen gebildet, die gemeinsam ein Themenfeld bearbeiten sollten. Jede Gruppe hatte am Ende der Veranstaltung eine Seminararbeit zu verfertigen, in der - neben einem gemeinsamen Teil - die Teilthemen der einzelnen Bearbeiter deutlich zu kennzeichnen waren. Zusätzlich musste jeder Teilnehmer ein Referat über sein Teilthema halten. Der Vortrag wurde live aus den beteiligten Standorten per Videokonferenz übertragen; dabei konnten die Studenten an den anderen Standorten Zwischenfragen stellen und Anmerkungen machen. Zur Unterstützung der standortübergreifenden Gruppenarbeit wurden Kommunikationswerkzeuge und CSCW-Tools bereitgestellt.

3.3 Organisation

Im Rahmen des virtuellen Seminars gab es für die Bearbeiter der Seminarthemen sowohl asynchrone Bearbeitungsphasen (Materialsammlung, Erstellung von Konzepten, Schreiben von Texten für die Seminararbeit, Ausarbeitung des Vortrags) als auch synchrone Tätigkeitsfelder (Abstimmung von Zwischenergebnissen mit der Arbeitsgruppe, Verfassen gemeinsamer Texte, Vortragen der Referate, Teilnahme an Diskussionen). Bei den synchronen, mediengestützten Tätigkeiten gab es wiederum verschiedene Arbeitssituationen. Diskussionen und Vorträge fanden standortverteilt in den Medienseminarräumen statt. Alle Teilnehmer eines Standorts waren gleichzeitig im Raum anwesend. Die standortverteilte Kooperation der Arbeitsgruppen geschah einerseits mittels Nutzung von Chat und Email, dann in der Regel vom heimischen Rechner des Studierenden oder aus den dezentralen Rechnerpools der Hochschulen. Andererseits wurden speziell konfigurierte Rechner mit Audiokonferenzsoftware oder die genannten Medienseminarräume verwendet um komplexere Fragestellungen zu klären. Neben der virtuellen Kooperation gab es auch ein Live-Treffen, bei dem Erfahrungen ausgetauscht und Zwischenstände der Arbeiten präsentiert wurden. Auch dem persönlichen Kennenlernen der Teilnehmer wurde Raum gegeben (vgl. Knaden & Zettel, 2002, S. 23).

3.4 Mediendidaktik

Der Einsatz der verschiedenen medientechnischen Möglichkeiten wurde unter didaktischen Aspekten abgewogen. Dort wo die Verwendung weniger komplexer Technik sinnvoll erschien wurde auf entsprechend einfache Systeme zurückgegriffen. Es wurde versucht, den Ansatz des problemorientierten Lernens möglichst geschickt durch den Medieneinsatz zu unterstützen (vgl. Kerres, 2001, S.11). Dabei galt es auch, den Studierenden ein Arbeitsumfeld zu präsentieren, dass dem typischen Kontext von standortverteilt kooperierenden Gruppen entspricht.


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