verschiedener Hochschulen (Hennecke, 1999, S. 3) ließen sich vielfach standortbezogene
Kernkompetenzen identifizieren, durch deren Kombination eine neue Qualität
insbesondere der Lehre möglich schien (Wagner, 1999, S. 7). Aus den zentralen
Lehr-Schwerpunkten der beteiligten Hochschulen wurden daher gemeinsame
Seminarveranstaltungen entwickelt, die den Studierenden als reguläre Lehrveranstaltung
angeboten wurde.
Auch vor Verfügbarkeit entsprechender Videokonferenztechnik waren
standortübergreifende Seminare in eingeschränkter Form möglich. Die verwendeten
Medien erlaubten ein geringeres Maß an Interaktivität und vermittelten einen weniger
deutlichen Eindruck von den Beteiligten (Kerres, 2001, S. 261). Die verwendeten
Techniken werden auch heute noch begleitend zu Videokonferenzen eingesetzt,
insbesondere wenn didaktische Gründe einen reduzierten Technikaufwand nahe legen
oder die technische Ausstattung der Partner dies verlangt.
Zentrale Technologien für den Transfer des Lernmaterials, die Kommunikation und
die Ergebnispräsentation waren bei den ersten Veranstaltungen (vgl. Knaden & Zettel,
2002, S. 10) zumeist herkömmlicher Art (E-mail, Chat, Web).
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- E-mail: Die Nutzung des E-mail Dienstes durch die Studierenden war in den
Anfängen standortübergreifender Seminarkooperationen noch sehr heterogen.
Für
viele Teilnehmer war es naturgemäß ungewohnt, in standortübergreifenden
Gruppen zusammenzuarbeiten und zur Koordination E-mail zu verwenden.
Eine Einweisung in Nutzungsmöglichkeiten des Dienstes und Verhaltensregeln
beim Umgang mit elektronischer Kommunikation war vielfach erforderlich.
Um den Arbeitsgruppen einen leichteren Start zu ermöglichen, aber auch um
den Lehrenden Einblick in den Kommunikationsfluss der von Ihnen jeweils
zu betreuenden Gruppe zu ermöglichen und um ggf. Hilfestellung leisten zu
können, wurden oft Mailinglisten eingesetzt.
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- Chat: Für die unmittelbare Diskussion von Fragen bzw. die Lösung von
Meinungsverschiedenheiten wurde Chat verwendet. Die Möglichkeiten
zur direkten Interaktion auf Basis dieser Technik waren gering. Ein
Kennenlernen bzw. Einschätzen der Beteiligten war, soweit nicht durch
Live-Treffen unterstützt, so gut wie ausgeschlossen. Nur sehr lang andauernde
Arbeitsbeziehungen führten hier zu dichteren Kontakten.
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- Lehrmaterial: Basis der selbständigen Ausarbeitungen der Studierenden
waren zunächst die Bibliotheksbestände der teilnehmenden Hochschulen,
wobei im Vorfeld ein gewisser Abgleich des veranstaltungsbegleitenden
Semesterapparats stattzufinden hatte, um eine hinreichend homogene
Arbeitsgrundlage zu schaffen. Zur detaillierten Vorlesungsbegleitung wurde in
der Regel zu jedem Themenbereich von einem Standort ein Vorlesungsskript
erstellt, das als pdf-File im Web verfügbar war oder an die anderen
Hochschulen versandt wurde und dort von den Studierenden kopiert werden
musste. Diese Form des Begleitmaterials erwies sich als organisatorisch
aufwendig und wurde von den Studierenden ungern akzeptiert. Da
die studentischen Teilnehmer keine gemeinsame Vorlesung zu den
behandelten Fachinhalten hören konnten, war die als Seminar bezeichnete
Lehrveranstaltung häufig mit einer Vorlesungskomponente
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