- 55 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten  
  Erste Seite (i) Vorherige Seite (54)Nächste Seite (56) Letzte Seite (127)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

verschiedener Hochschulen (Hennecke, 1999, S. 3) ließen sich vielfach standortbezogene Kernkompetenzen identifizieren, durch deren Kombination eine neue Qualität insbesondere der Lehre möglich schien (Wagner, 1999, S. 7). Aus den zentralen Lehr-Schwerpunkten der beteiligten Hochschulen wurden daher gemeinsame Seminarveranstaltungen entwickelt, die den Studierenden als reguläre Lehrveranstaltung angeboten wurde.

Auch vor Verfügbarkeit entsprechender Videokonferenztechnik waren standortübergreifende Seminare in eingeschränkter Form möglich. Die verwendeten Medien erlaubten ein geringeres Maß an Interaktivität und vermittelten einen weniger deutlichen Eindruck von den Beteiligten (Kerres, 2001, S. 261). Die verwendeten Techniken werden auch heute noch begleitend zu Videokonferenzen eingesetzt, insbesondere wenn didaktische Gründe einen reduzierten Technikaufwand nahe legen oder die technische Ausstattung der Partner dies verlangt.

Zentrale Technologien für den Transfer des Lernmaterials, die Kommunikation und die Ergebnispräsentation waren bei den ersten Veranstaltungen (vgl. Knaden & Zettel, 2002, S. 10) zumeist herkömmlicher Art (E-mail, Chat, Web).

E-mail: Die Nutzung des E-mail Dienstes durch die Studierenden war in den Anfängen standortübergreifender Seminarkooperationen noch sehr heterogen. Für viele Teilnehmer war es naturgemäß ungewohnt, in standortübergreifenden Gruppen zusammenzuarbeiten und zur Koordination E-mail zu verwenden. Eine Einweisung in Nutzungsmöglichkeiten des Dienstes und Verhaltensregeln beim Umgang mit elektronischer Kommunikation war vielfach erforderlich. Um den Arbeitsgruppen einen leichteren Start zu ermöglichen, aber auch um den Lehrenden Einblick in den Kommunikationsfluss der von Ihnen jeweils zu betreuenden Gruppe zu ermöglichen und um ggf. Hilfestellung leisten zu können, wurden oft Mailinglisten eingesetzt.
Chat: Für die unmittelbare Diskussion von Fragen bzw. die Lösung von Meinungsverschiedenheiten wurde Chat verwendet. Die Möglichkeiten zur direkten Interaktion auf Basis dieser Technik waren gering. Ein Kennenlernen bzw. Einschätzen der Beteiligten war, soweit nicht durch Live-Treffen unterstützt, so gut wie ausgeschlossen. Nur sehr lang andauernde Arbeitsbeziehungen führten hier zu dichteren Kontakten.
Lehrmaterial: Basis der selbständigen Ausarbeitungen der Studierenden waren zunächst die Bibliotheksbestände der teilnehmenden Hochschulen, wobei im Vorfeld ein gewisser Abgleich des veranstaltungsbegleitenden Semesterapparats stattzufinden hatte, um eine hinreichend homogene Arbeitsgrundlage zu schaffen. Zur detaillierten Vorlesungsbegleitung wurde in der Regel zu jedem Themenbereich von einem Standort ein Vorlesungsskript erstellt, das als pdf-File im Web verfügbar war oder an die anderen Hochschulen versandt wurde und dort von den Studierenden kopiert werden musste. Diese Form des Begleitmaterials erwies sich als organisatorisch aufwendig und wurde von den Studierenden ungern akzeptiert. Da die studentischen Teilnehmer keine gemeinsame Vorlesung zu den behandelten Fachinhalten hören konnten, war die als Seminar bezeichnete Lehrveranstaltung häufig mit einer Vorlesungskomponente

Erste Seite (i) Vorherige Seite (54)Nächste Seite (56) Letzte Seite (127)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 55 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten