Hochschullehrer und
neue, auch für die spätere berufliche Tätigkeit wichtige Arbeits- und Lernerfahrungen für
Studierende.
Nachteilig ist der erhöhte technische Aufwand, die Abhängigkeit der Lehre von
technischen Störfaktoren sowie der Medien bedingt reduzierte Kontakt zwischen den
Akteuren. Ebenso ist vielfach, wenn nicht ein Mehr an Organisation, so doch eine
straffere Leitung der Veranstaltung erforderlich. Der Medieneinsatz zwingt aber
auch in didaktischer Hinsicht zur Anpassung bzw. Änderung des gewohnten
Vorgehens.
2.2 Anwendungsziel
Der Aufbau von virtuellen Lehrkooperationen im nationalen und internationalen
Maßstab wird von dem Ziel geleitet, durch die Vernetzung einen effizienten
Qualitätssprung in der Lehre zu erreichen. Jede Hochschule ist dabei zunächst für die
Qualität der Lehre selbst verantwortlich. Der Anspruch des Generierens neuen Wissens
muss Vorrang haben vor dem Transfer verfügbaren Wissens. Nur durch die simultane
Entwicklung von inhaltlicher und technischer Qualität sind Effizienzsprünge in der
Hochschulausbildung durch virtuelle Netzwerke zu erwarten (Knaden und Zettel, 2002,
S.4). Wer rechtzeitig Kompetenzen im Umgang mit den neuen Medien erwirbt und
diese nachhaltig zu institutionalisieren versteht (Gieseking und Knaden, 2003,
S.67), gewinnt im Wettbewerb der Hochschulen untereinander klare, strategische
Vorteile in Forschung und Lehre. Insbesondere von den Lehrenden erfordert das
Szenario die Bereitschaft, standort- und ggf. auch Disziplin übergreifend Kontakte
herzustellen. Neben organisatorischen Fähigkeiten bedarf es des Willens, sich auf
den Einsatz von Medientechnik zu stützen und ggf. auch bisweilen technische
Unzulänglichkeiten zu tolerieren. Ebensolche Eigenschaften und Intentionen
werden den beteiligten Studierenden abverlangt (Brauweiler et al., 2004, S.
8).
Besonders sinnvoll ist der Einsatz dieser Veranstaltungsform, wenn die beteiligten
Institute über Spezialwissen verfügen, das in seiner Aggregation einen Mehrwert für
Studierende schafft und in dieser Weise an einem Standort nicht zusammengeführt
werden kann. Angesichts der immer stärkeren Spezialisierung und Profilierung
von Hochschulen und Instituten ergibt sich ein Trend zur Ausbildung einseitig
hochqualifizierter Absolventen. Bei ständig komplexer werdenden, vernetzten
Problemstellungen in Wirtschaft und Gesellschaft wird jedoch neben typischem
ressortspezifischen Know-How dringend fachgebietsübergreifendes Wissen benötigt.
Standortverteilte, kooperative Seminare können helfen, die ständig vernachlässigte und
immer dringender werdende, interdisziplinäre Ausbildung voranzutreiben (Brauweiler et
al., 2004, S. 14).
2.3 Entwicklung des Szenarios
Ausgangspunkt der Entwicklung des Szenarios war die Frage, auf welche Weise auch an
kleinen und mittleren Hochschulen eine effektive und kompetente Ausbildung
hochschulübergreifend implementiert werden kann. Trotz heterogener Ausgangssituationen
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