E-Learning-Szenario:
Videokonferenzbasiertes Seminar
Andreas Knaden, Rüdiger Rolf
1 Einleitung
Unter einem virtuellen Seminar wird hier eine standortverteilte, medienbasierte
Lehrveranstaltung verstanden, bei der mittels Videokonferenztechnik zeitgleich
Studierende an mehreren Orten an einer Lehrveranstaltung teilnehmen. Im Seminar
halten Studierende vor laufender Kamera Vorträge. Es gibt (standortübergreifende)
Diskussionen, bei denen alle Beteiligten medienbasiert miteinander diskutieren.
Auch die Erstellung der Vorträge und Seminararbeiten kann durch Einsatz von
Videokonferenzen unterstützt werden. In Abgrenzung dazu wird in einer virtuellen
Vorlesung der Anteil der Diskussionsbeiträge der Zuschauer gering sein, ein
standortübergreifender Gedankenaustausch der Studierenden ist nicht vorgesehen. Bei
virtuellen Arbeitsgruppen wiederum ergibt sich kaum die genannte Vortragssituation.
Vielfach wird bei virtuellen Arbeitsgruppen nicht auf Videokonferenzen sondern
auf Email, Chat oder News zurückgegriffen. Im Folgenden sollen vorrangig
Aspekte aus virtuellen Seminaren skizziert werden. Dargestellt werden vor allem
Erfahrungen aus standortübergreifenden Seminaren im Fach Internationales
Management, die seit 1999 alljährlich zwischen der Universität Osnabrück, der
Fachhochschule Trier und dem Internationalen Hochschulinstitut Zittau stattfinden. Das
Seminar wird wöchentlich mit einem Umfang von 2 SWS abgehalten. Dabei
fokussiert der vorliegende Beitrag auf den Einsatz von Videokonferenzen in
der Veranstaltung. Andere, ebenfalls eingesetzte Werkzeuge werden bereits
andernorts in diesem Band diskutiert und sollen daher hier außer Betracht
bleiben.
2 Hintergrund
2.1 Möglichkeiten und Einschränkungen
Der Einsatz moderner Videokonferenztechnik erlaubt es, Lehrende und Studierende
zusammenzuführen, die aus Gründen der räumlichen Trennung praktisch nicht kooperieren
könnten. Vorteile liegen hier in der Einsparung von Reisekosten und Reisezeiten sowie
der daraus resultierenden, terminlichen Kombinierbarkeit raumzeitlich an sich nicht
vereinbarer Termine. Daraus folgen erweiterte Kooperationsmöglichkeiten zwischen
Hochschulen, verbesserte Nutzungsmöglichkeiten der Ressource
|