In einer Teambildungsaufgabe ging es darum, sich über Regeln im Umgang
miteinander bei der Online-Kommunikation zu einigen.
3.4.3 Aufgaben der Lehrenden
Wenn das Lernen und Arbeiten in Gruppen im Vordergrund stehen, so liegt der
Tätigkeitsschwerpunkt der Lehrenden auf der Moderation und Betreuung der Lernenden.
Man spricht in diesem Zusammenhang von Lehrenden als E-Moderatoren. Diese haben
die Aufgabe, die netzbasierten Kommunikations- und Interaktionsprozesse in
Lerngruppen in Gang zu setzen, aufrecht zu erhalten und zu strukturieren.
Dabei müssen sie sicherstellen, dass die Lerngruppe im Netz zielgerichtet und
sozial kompetent miteinander kommuniziert und arbeitet (vgl. Salmon, 2000, S.
25).
Es lassen sich vier verschiedene Rollen der E-Moderatoren identifizieren, die dabei
helfen sollen, den Moderationsprozess zu strukturieren (vgl. Bett & Gaiser, 2004, S.
4):
- organisatorisch-administrative Rolle (z.B. Lernende in die Online-Arbeit
einweisen, technische Unterstützung geben)
- motivational-emotionale Rolle (z.B. Lernende durch individuelle und
gruppenspezifische Moderationstätigkeiten unterstützen)
- inhaltliche Rolle (z.B. auf konsistente Diskussion und Einhaltung der
Kommunikationsregeln achten, Diskussionen zusammenfassen)
- didaktisch-vermittelnde Rolle (z.B. Konstruktion von motivierenden Arbeits-
und Lernaktivitäten)
3.4.4 Gestaltung der Aufgaben
Die in Online-Lern-Gruppen behandelten Themen sollten attraktiv und für das Seminar
relevant sein. Sie sollten auch interessante Formen der Kooperation und Kollaboration
einsetzen, um so die intrinsische Motivation der Lernenden zu steigern (vgl. Friedrich &
Hron, 2002, S. 15).
Es sollten Lernaufgaben formuliert werden, die Lernende zur mentalen
Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand anregen, Kooperation erfordern und mit
den jeweils verfügbaren Kommunikationsmedien bearbeitet werden können. Gute
Lernaufgaben sollen zielklar sein und als authentisch erlebt werden, und es müssen die
zu ihrer Lösung notwendigen Ressourcen verfügbar sein.
Nach Reusser (2003) sind ideale Lernaufgaben dabei jene, »welche die Lernenden
quasi von selbst in gewünschte Denkprozesse oder angestrebte Lernaktivitäten
verwickeln und unmittelbar jene spezifischen mentalen (kognitiven, sozialen,
emotionalen, psychomotorischen) Prozesse auslösen, deren Vollzug für den Lernerfolg
zwingend ist bzw. trainiert werden soll.« (S. 185)
Neben der Aufgabengestaltung hat der E-Moderator die Aufgabe, die virtuelle
Gruppenarbeit durch Vorgaben bezüglich des Arbeitsablaufs zu strukturieren und zu
unterstützen. Insbesondere müssen auch Maßnahmen zur Schaffung von Verbindlichkeit
wie z.B. verpflichtende Anzahl von Beiträgen eingeführt werden, um die Studierenden
zur Teilnahme zu motivieren.
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