- 30 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten  
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In einer Teambildungsaufgabe ging es darum, sich über Regeln im Umgang miteinander bei der Online-Kommunikation zu einigen.

3.4.3 Aufgaben der Lehrenden

Wenn das Lernen und Arbeiten in Gruppen im Vordergrund stehen, so liegt der Tätigkeitsschwerpunkt der Lehrenden auf der Moderation und Betreuung der Lernenden. Man spricht in diesem Zusammenhang von Lehrenden als E-Moderatoren. Diese haben die Aufgabe, die netzbasierten Kommunikations- und Interaktionsprozesse in Lerngruppen in Gang zu setzen, aufrecht zu erhalten und zu strukturieren. Dabei müssen sie sicherstellen, dass die Lerngruppe im Netz zielgerichtet und sozial kompetent miteinander kommuniziert und arbeitet (vgl. Salmon, 2000, S. 25).

Es lassen sich vier verschiedene Rollen der E-Moderatoren identifizieren, die dabei helfen sollen, den Moderationsprozess zu strukturieren (vgl. Bett & Gaiser, 2004, S. 4):

  1. organisatorisch-administrative Rolle (z.B. Lernende in die Online-Arbeit einweisen, technische Unterstützung geben)
  2. motivational-emotionale Rolle (z.B. Lernende durch individuelle und gruppenspezifische Moderationstätigkeiten unterstützen)
  3. inhaltliche Rolle (z.B. auf konsistente Diskussion und Einhaltung der Kommunikationsregeln achten, Diskussionen zusammenfassen)
  4. didaktisch-vermittelnde Rolle (z.B. Konstruktion von motivierenden Arbeits- und Lernaktivitäten)

3.4.4 Gestaltung der Aufgaben

Die in Online-Lern-Gruppen behandelten Themen sollten attraktiv und für das Seminar relevant sein. Sie sollten auch interessante Formen der Kooperation und Kollaboration einsetzen, um so die intrinsische Motivation der Lernenden zu steigern (vgl. Friedrich & Hron, 2002, S. 15).

Es sollten Lernaufgaben formuliert werden, die Lernende zur mentalen Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand anregen, Kooperation erfordern und mit den jeweils verfügbaren Kommunikationsmedien bearbeitet werden können. Gute Lernaufgaben sollen zielklar sein und als authentisch erlebt werden, und es müssen die zu ihrer Lösung notwendigen Ressourcen verfügbar sein.

Nach Reusser (2003) sind ideale Lernaufgaben dabei jene, »welche die Lernenden quasi von selbst in gewünschte Denkprozesse oder angestrebte Lernaktivitäten verwickeln und unmittelbar jene spezifischen mentalen (kognitiven, sozialen, emotionalen, psychomotorischen) Prozesse auslösen, deren Vollzug für den Lernerfolg zwingend ist bzw. trainiert werden soll.« (S. 185)

Neben der Aufgabengestaltung hat der E-Moderator die Aufgabe, die virtuelle Gruppenarbeit durch Vorgaben bezüglich des Arbeitsablaufs zu strukturieren und zu unterstützen. Insbesondere müssen auch Maßnahmen zur Schaffung von Verbindlichkeit wie z.B. verpflichtende Anzahl von Beiträgen eingeführt werden, um die Studierenden zur Teilnahme zu motivieren.


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