- 28 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten  
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3.4 Mediendidaktische Gesichtspunkte

3.4.1 Vorüberlegungen

Nach einer Analyse der Inhalte, Rahmenbedingungen und Zielgruppe wurden der Ablauf und die Aufgaben für den Workshop und das Training geplant und entwickelt.

Während der Präsenzphase zu Beginn des Workshops und des Medientrainings wurden neben Kurzvorträgen und Erläuterungen der Software hauptsächlich Übungen durchgeführt, in denen die Teilnehmenden die Werkzeuge, mit denen sie während der Online-Phase arbeiten sollten, ausprobieren konnten.

Die Online-Aktivitäten für die Online-Phase wurden entsprechend der von Gilly Salmon definierten fünf Phasen (2002, S. 11) beim Aufbau von Online-Lerngemeinschaften entworfen (vgl. Abb. 3.1). Gilly Salmon hat in mehrjährigen Studien von Online-Lerngemeinschaften festgestellt, das der Aufbau innerhalb einer Online-Lerngemeinschaft meistens in voneinander abzugrenzenden Phasen verläuft: Nach einer Phase, in der die Studierenden den Zugang und die Benutzung des Systems mit kleinen Übungen erkunden, folgt die Phase der Online-Sozialisation. In dieser Phase werden die Teilnehmenden aufgefordert, persönliche und erste fachliche Informationen auszutauschen. Erst nach einer erfolgreichen Online-Sozialisation werden Aufgaben gestellt, die zum fachlichen Austausch der Teilnehmenden untereinander anregen. Ausgehend von diesem Fokus auf die inhaltliche Arbeit kann eine Konstruktion von neuem Wissen in der Gruppe erreicht werden. Bei einer sich ideal entwickelnden Online-Lerngruppe kann nach einer Phase der Wissenskonstruktion eine Entwicklungsphase folgen, in der die Lerngruppe sich zunehmend eigenverantwortlich neue Ziele setzt und an diesen arbeitet.



Abbildung 3.1: 5 Phasen von Online-Lerngruppen (nach Salmon, 2000)


Wenn die Online-Aktivitäten entsprechend dieser Phasen entwickelt werden, kann die Bildung der Gemeinschaft verbessert/intensiviert werden. Die Annahme dabei ist, dass in einer gut funktionierenden Gruppe besser gelernt werden und eine intensivere Kooperation erfolgen kann.

3.4.2 Mediengestaltung

Da der Workshop der weiteren Vertiefung der Benutzung von Stud.IP dienen sollte, war als Lernumgebung Stud.IP vorgegeben. Es war die Aufgabe der Moderatorinnen, eine anregende Lernatmosphäre zu schaffen. Dazu gehörte insbesondere die Strukturierung des Forenbereichs, in dem die meisten Online-Aufgaben bearbeitet werden sollten.

Für den privaten Austausch wurde ein »Cafeteria«-Forum eingerichtet, in dem die Teilnehmenden Links, Spiele, Privates und Humoriges austauschen konnten. Für technische Fragen stand ein Technik-Forum zur Verfügung.

Während der Online-Phase gab es mehrere Online-Aktivitäten zu bearbeiten, die zum großen Teil kooperativ zu erledigen waren. Außerdem wurden Materialien zur Information im Dateibereich für alle zugänglich zur Verfügung gestellt.

Die Bearbeitung der Aufgaben wurde von zwei E-Moderatorinnen intensiv moderiert. Fragen der Teilnehmenden wurden innerhalb von 24 Stunden beantwortet.


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