Studierende so anzubieten,
dass sie in ausreichendem Maße wahrgenommen werden und zentrale Fragen wie die
Veranstaltungsanmeldung auch in komplizierten Fällen abdecken. Studierende erwarten,
keine Detailkenntnisse über die Handhabung des Verfahrens haben zu müssen. Der
sprunghafte Anstieg von Supportanfragen in den jeweils ersten Tagen eines
Anmeldeverfahrens zeigt, dass sich ein Großteil der Studierenden nicht vorab mit Fragen
des Zugangs und der Bedienung beschäftigt. Deshalb ist es unabdingbar, die
Bedingungen für Anmeldungen klar und deutlich auszuweisen und darüber hinaus
zeitnahen Support anzubieten. Eine Konsequenz aus dieser Forderung ist es, dass nicht
alle Wünsche von Dozenten und Organisationseinrichtungen abgedeckt werden können
und die tatsächlich implementierten Möglichkeiten einer genauen Erläuterung und
Schulung bedürfen. Das in Stud.IP zugrunde gelegte Prinzip, der maximalen
Transparenz und Verlässlichkeit für Studierende führt darüber hinaus dazu, dass
Dozenten bestimmte Einstellungen laufender Anmeldeverfahren nicht mehr
ändern können, wie z.B. die Zahl der zu vergebenen Plätze herabzusetzen.
Solche Änderungen bleiben Administratoren vorbehalten, die in Schulungen
sehr genau über die Auswirkungen von Anmeldeverfahren unterrichtet werden
müssen.
Ein Beispiel verdeutlicht, wie leicht es zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen
kommen kann:
Eine Dozentin hat für Ihre Veranstaltung ein Anmeldeverfahren nach
Anmeldereihenfolge mit maximal 40 Plätzen aktiviert. Zu Beginn des Semesters waren
alle Plätze belegt und die Warteliste mit über 50 weiteren Interessierten gefüllt. Da
erfahrungsgemäß nicht alle Teilnehmer der ersten Sitzung auch weiterhin am Seminar
teilnehmen wollen, hat sie manuell die ersten 10 der Warteliste zusätzlich aufgenommen
und Seminarabbrecher gebeten, sich auszutragen. Da manuell aufgenommene
Teilnehmer aber nicht zur Höchstzahl der durch das Anmeldeverfahren Zugelassenen
gerechnet werden, rückte nun für jeden Ausgetragenen ein weiterer Teilnehmer von
der Warteliste nach und die Gesamtzahl blieb bei 50. Verunsichert setzte die
Dozentin nun die Höchstzahl auf 50 fest, in der Hoffnung, dass weiteres Nachrücken
unterbliebe. Durch die Erhöhung der Teilnehmerzahl rückten aber sofort 10 weitere
Teilnehmer nach, so dass insgesamt 60 Teilnehmer statt der gewünschten 40
zugelassen wurden. Konsequenzen aus solchen Vorfällen werden in Abschnitt 5.3
diskutiert.
4.4 Softwareentwicklung
Die an der Universität Osnabrück eingesetzte Version von Stud.IP konnte die
Anforderungen an die drei genannten Szenarien nur zum Teil erfüllen, so dass eigene
Erweiterungen der Software notwendig wurden. Diese Erweiterungen sind vollständig in
die in Göttingen zentral gepflegte Stud.IP-Version zurückgeflossen, so dass
auch andere Einrichtungen von den Osnabrücker Erweiterungen profitieren
können.
Die Abbildung von Payment-Verfahren wurde durch die Einführung des neuen Status
»vorläufig akzeptiert« realisiert. Die Übernahme von der »Zwischenliste« in die
endgültige Liste der Teilnehmer erfolgt manuell durch den Dozenten selbst oder
Administratoren. Um hier die Verwaltung zu erleichtern, wurde zusätzlich die
Möglichkeit geschaffen, kurze Kommentare zu jedem Teilnehmer anzugeben.
|