Mit
zunehmender Stabilität des Systems verbesserte sich allerdings im weiteren
Verlauf des Einsatzes die Akzeptanz. Ein interessantes Phänomen war beim
Einsatz von Programmieraufgaben zu beobachten. Es hat sich gezeigt, dass in den
Programmiersprachen fortgeschrittenere Studierende die Aufgaben oft online in einer
herkömmlichen Programmierumgebung bearbeitet haben, wogegen weniger versierte
Studierende während des gesamten Kurses das System verwendet haben (Peylo, Thelen,
Rollinger & Gust, 2000, S. 77). Insgesamt hat sich das System inzwischen in mehreren
Kursen fest etabliert und wird von den Tutoren und Studierenden als selbstverständlich
angenommen. Ein Vorteil bei der Einführung von ViPS war sicherlich, dass
die Lehrenden und Studierenden durch den Einsatz von Stud.IP schon an die
Bedienoberfläche gewöhnt waren und sich so innerhalb des virtuellen Prüfungssystems
schnell zurechtgefunden haben. Dennoch hat es sich bewährt, vor einer Klausur
eine Probeklausur zu schreiben, damit auch diejenigen, die sonst wenig mit
Computern umgehen oder Stud.IP kaum benutzen, sich auf das System einstellen
können, damit nicht die Performanz des Kursteilnehmers bei der Bedienung einer
Lernplattform, sondern das fachliche Wissen des Einzelnen bewertet werden
kann.
5.2 Probleme
Auch durch intensives Testen der Software im Vorfeld des Einsatzes lässt sich
Fehlverhalten in unvorhergesehenen Situationen nie ganz ausschließen. Natürlich
läuft solch ein Projekt nicht ganz reibungslos ab, egal wie viel man vorher
testet. Als Entwickler der Software ist man natürlich für viele Usabilitytests
ungeeignet, da man das System oft an die eigenen Bedürfnisse anpasst, mit der guten
Kenntnis des Systems aber nicht mehr abschätzen kann, ob dieses für einen
Außenstehenden auch genau so einfach zu benutzen ist. Deswegen wurde das
Produkt zum Einsatz gebracht, sobald die generelle Performanz zufriedenstellend
war.
Dies hat sich als sehr gut erwiesen, denn zum einen steigt durch das Benutzerfeedback
die Motivation bei der Entwicklung, zum anderen lässt sich die Software so besser an die
Bedürfnisse der Anwender anpassen. So wurden durch das Feedback klar, das viele
Aspekte vom Nutzer anders gewünscht werden als vom Entwickler erwartet. Wichtig für
die Zufriedenheit der Nutzer ist es, das aufgetretene Schwachstellen und Wünsche sofort
umgesetzt werden.
5.3 Alternativen
Als Alternativen gibt es auch in anderen (kommerziellen) Lehr-/Lernplattformen
wie WebCT oder Blackboard Übungs- und Prüfungssysteme. WebCT ist eine
Lehr-/
Lernplattform, mit der Kurse verwaltet, Online-Kursmaterial zur Verfügung gestellt
werden kann und in der Werkzeuge zur kursinternen Kommunikation bereitgestellt
werden. Darüber hinaus beinhaltet WebCT eine so genannte Quiz-Funktion. Im Rahmen
dieser Quiz-Funktion bietet WebCT vier verschiedene Aufgabentypen:
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