4.3 Schulungsbedarf
Der Schulungsbedarf für die Bedienung des Systems ist relativ gering, da die Module zur
Aufgabenerstellung klar und einfach strukturiert sind. Bedienelemente und Konzepte
sind an Stud.IP angepasst. Wer Stud.IP kennt, wird sich auch in ViPS gut und schnell
zurecht finden.
Weitaus wichtiger ist es, mit den Dozenten zu erarbeiten, wie sich Übungsaufgaben
und Klausuren in die Lehrveranstaltungen integrieren lassen, und mit welcher
Aufgabenstellung welches Wissen abgefragt werden kann. Dies ist jedoch stark abhängig
von der Lehrkultur, die ein Dozent oder ein Fach vorher gelebt hat. Wenn schon vor der
Einführung eines Übungs- und Prüfungssystems Testate oder wöchentliche Übungszettel
üblich waren, fällt es den Dozenten naturgemäß leichter, diese Fragestellungen in ein
elektronisches System zu übertragen.
4.4 Softwareentwicklung
Die benötigte Software wurde von Mitarbeitern des Zentrums virtUOS entworfen
und entwickelt. Dabei konnte auf die Erfahrungen aus dem Virtuellen Campus
Projekt (Peylo, Thelen, Rollinger & Gust, 2000) zurückgegriffen werden. Der
Code wurde aber vollständig neu implementiert. Da sowohl Stud.IP als auch
das hier beschriebene Projekt unter der GNU Public License (Free Software
Foundation, 2004) stehen, konnten viele Komponenten und Strukturen aus
Stud.IP übernommen oder an Stud.IP angelehnt werden. Beispiele hierfür sind die
Nutzerauthentifikation, die Rechtestufen und die Gruppenverwaltung. Die verschiedenen
Aufgaben wurden als Objekte realisiert und können im laufenden Betrieb in das
System integriert werden. Datenbankänderungen o.ä. sind dafür nicht notwendig.
Natürlich wird für die Auswertung von Programmiersprachen und mathematischen
Aufgaben auf bestehende Software zurückgegriffen, die über einen Wrapper
mit den Aufgaben und Auswertungsalgorithmen kommuniziert. So wird zum
Beispiel für die Kurse im Fach Cognitive Science SWI-Prolog als Interpreter
benutzt.
5 Bewertung
Das System bietet für viele Veranstaltungsformen abgesehen vom reinen
Zeitgewinn auch neue Konzepte zur Wissenskontrolle und wichtiges Feedback für den
Dozenten, der seine Lehre anhand dieser Leistungskontrolle verbessern kann. Das
Projekt wurde sowohl von den beteiligten Dozenten als auch von den beteiligten
Studierenden gut angenommen. Als besonders wichtiges Akzeptanzkriterium hat sich
dabei gezeigt, dass das System bei der Einführung problemlos funktioniert
und Schwachstellen und Benutzerwünsche sofort verbessert bzw. umgesetzt
werden.
5.1 Akzeptanz der Teilnehmer
Technische Probleme mit einem Online-Prüfungssystem führten in der Anfangsphase oft
zu geringer Akzeptanz seitens der Teilnehmer (Peylo & Teiken, 1998).
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