- 106 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten  
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zunehmend erfolgreich eingesetzt. Nach Ablauf des Projektes wurde das Tutor-Programm verschiedenen technischen und didaktischen Anforderungen angepasst und unter dem Namen MVC in ausgewählten Veranstaltungen der Studiengänge Cognitive Science, Betriebswirtschaftslehre, Computerlinguistik und Künstliche Intelligenz eingesetzt (Gust, Hügelmeyer, Mertens & Rollinger, 2003, S. 157). Mittlerweile ist eine Neuimplementation des Systems unter dem Namen ViPS (Virtuelles Prüfungs-System) in die an der Universität Osnabrück universitätsweit eingesetzte Lehr-Lernplattform Stud.IP integriert.

2.1 Möglichkeiten und Einschränkungen

2.1.1 Programmieraufgaben

Die automatische Korrektur von Programmieraufgaben anhand des Ein-Ausgabe-Verhaltens der zu bearbeitenden Programme ist verhältnismäßig leicht zu realisieren. Momentan ist dieses Vorgehen für die Programmiersprachen Lisp und Prolog implementiert, die Ankopplung anderer Programmiersprachen ist geplant.

Die strukturelle Analyse von Programmiercode ist bei logischen und funktionalen Programmiersprachen relativ gut erforscht und bereits in verschiedenen Systemen implementiert (vgl. Anderson, Boyle, Corbett & Lewis, 1990 und Peylo, Teiken, Rollinger & Gust, 1999). Imperative und objektorientierte Programmiersprachen sind diesbezüglich problematischer, eine strukturelle Analyse ist in ViPS daher nicht geplant.

2.1.2 Lückentexte

Obwohl die automatische Korrektur von Lückentexten auf den ersten Blick sehr einfach erscheint, sind dabei eine Reihe von Faktoren zu beachten. Zunächst stellt die Verwendung von nicht antizipierten Synonymen ein Problem dar. Die Korrektur ist daher halbautomatisiert. Bereits bekannte Wörter werden automatisch klassifiziert, unbekannte Wörter müssen manuell korrigiert werden und werden dann automatisch in die Liste bereits bekannter Lösungen aufgenommen. Ein weiteres Problem stellen Rechtschreibfehler und verschiedenen Schreibweisen von Umlauten dar. Das System verfügt daher über eine Toleranzgrenze für orthographische Abweichungen. Da unterschiedliche Szenarien, wie zum Beispiel auch Fremdsprachentests, denkbar sind, kann diese Toleranzgrenze von Aufgabe zu Aufgabe individuell eingestellt werden. Darüber hinaus ist die Verwendung von regulären Ausdrücken möglich.

2.1.3 Freitext

Freitexte stellen naturgemäß das größte Problem dar, wenn es um automatische Auswertungen geht. Deshalb wird hier mit verschiedenen Ähnlichkeitsmaßen gearbeitet. Zum einen gibt es eine Liste von Wörtern, die im Text vorkommen sollten, und eine Negativliste mit Wörtern, die nicht im Text vorkommen sollten. Des Weiteren kann der Text mit einer Musterlösung verglichen werden, und es werden,


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