5.6 Curriculare Einbindung
Eine Online-Lehrevaluation kann jederzeit während oder nach der Veranstaltung
stattfinden. Auch die Dauer der Durchführung ist flexibel handhabbar. Idealerweise
sollte die Evaluation frühestens nach einigen Sitzungen beginnen, da die Studierenden
andernfalls keine ausreichende Grundlage für ihre Evaluation haben. Um noch genügend
Zeit für die Datensammlung zu haben, sollte die Evaluation aber auch nicht zu spät
beginnen, da einige Studierende dann möglicherweise nicht mehr rechtzeitig daran
denken, den Fragebogen auszufüllen. Außerdem können, wie bereits beschrieben,
Ergebnisse der Evaluation noch im laufenden Semester in die Gestaltung der
Veranstaltung einfließen, wenn die Ergebnisse nicht erst zum Ende der Vorlesungszeit
vorliegen.
Der Lehrende entscheidet selbst, ab wann und wie lange der Fragebogen den
Studierenden in Stud.IP zum Ausfüllen zur Verfügung stehen soll. Wenn eine
Veranstaltung in einem Computer-Gruppenraum stattfindet, kann die Lehrevaluation
auch innerhalb weniger Minuten komplett durchgeführt werden. Dies würde der
bisherigen Art der Durchführung am nächsten kommen. Üblicherweise steht der
Fragebogen allerdings mehrere Wochen zur Bearbeitung in Stud.IP bereit. Dies
erlaubt dem Lehrenden, während der einzelnen Sitzungen wiederholt auf die
Lehrevaluation hinzuweisen und die Studierenden zum Ausfüllen des Fragebogens zu
motivieren.
5.7 Reifegrad
Das Evaluationsmodul von Stud.IP steht noch am Beginn seiner Erprobung. So wurden
noch keine systematischen Versuche unternommen, den Rücklauf der mit ihm
durchgeführten Evaluationen zu erhöhen. Das Wissen darüber, welche der möglichen
Strategien unter welchen Bedingungen wirksam sind, könnte der Verbreitung dieses
Evaluationsansatzes weiter Vorschub leisten.
5.8 Fazit
Die Online-Evaluation ist ein viel versprechender Ansatz zur Evaluation universitärer
Lehre. Sie ist dabei zunächst als Ergänzung zur herkömmlichen papierbasierten
Variante zu sehen, die einen deutlich höheren Rücklauf erreicht. Damit ist einer
der wenigen Nachteile der Online-Lehrevaluation bereits genannt. Die geringe
Rücklaufquote ist ein Problem, das noch behoben werden muss, damit diese Form der
Lehrevaluation in größerer Breite Anwendung finden kann. Welche Strategien dabei zur
Erhöhung des Rücklaufs geeignet sind, dürfte dabei von Fach zu Fach und
wahrscheinlich sogar von Veranstaltung zu Veranstaltung schwanken. Hier sind
systematische Untersuchungen wichtig, um solche Zusammenhänge erkennen und jeweils
geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Es sollte angestrebt werden, die
Entwicklung einer Art von »Lehrevaluationskultur« zu fördern, die sowohl bei den
Lehrenden als auch bei den Studierenden dazu führt, dass Lehrevaluation zu einer
Selbstverständlichkeit wird. Maßnahmen, die langfristig und stabil zu einem
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