- 102 -Greßhöner, Kristine / Thelen, Tobias (Hrsg.): Good Practice: Netzbasiertes Lehren und Lernen an Universitäten  
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5.6 Curriculare Einbindung

Eine Online-Lehrevaluation kann jederzeit während oder nach der Veranstaltung stattfinden. Auch die Dauer der Durchführung ist flexibel handhabbar. Idealerweise sollte die Evaluation frühestens nach einigen Sitzungen beginnen, da die Studierenden andernfalls keine ausreichende Grundlage für ihre Evaluation haben. Um noch genügend Zeit für die Datensammlung zu haben, sollte die Evaluation aber auch nicht zu spät beginnen, da einige Studierende dann möglicherweise nicht mehr rechtzeitig daran denken, den Fragebogen auszufüllen. Außerdem können, wie bereits beschrieben, Ergebnisse der Evaluation noch im laufenden Semester in die Gestaltung der Veranstaltung einfließen, wenn die Ergebnisse nicht erst zum Ende der Vorlesungszeit vorliegen.

Der Lehrende entscheidet selbst, ab wann und wie lange der Fragebogen den Studierenden in Stud.IP zum Ausfüllen zur Verfügung stehen soll. Wenn eine Veranstaltung in einem Computer-Gruppenraum stattfindet, kann die Lehrevaluation auch innerhalb weniger Minuten komplett durchgeführt werden. Dies würde der bisherigen Art der Durchführung am nächsten kommen. Üblicherweise steht der Fragebogen allerdings mehrere Wochen zur Bearbeitung in Stud.IP bereit. Dies erlaubt dem Lehrenden, während der einzelnen Sitzungen wiederholt auf die Lehrevaluation hinzuweisen und die Studierenden zum Ausfüllen des Fragebogens zu motivieren.

5.7 Reifegrad

Das Evaluationsmodul von Stud.IP steht noch am Beginn seiner Erprobung. So wurden noch keine systematischen Versuche unternommen, den Rücklauf der mit ihm durchgeführten Evaluationen zu erhöhen. Das Wissen darüber, welche der möglichen Strategien unter welchen Bedingungen wirksam sind, könnte der Verbreitung dieses Evaluationsansatzes weiter Vorschub leisten.

5.8 Fazit

Die Online-Evaluation ist ein viel versprechender Ansatz zur Evaluation universitärer Lehre. Sie ist dabei zunächst als Ergänzung zur herkömmlichen papierbasierten Variante zu sehen, die einen deutlich höheren Rücklauf erreicht. Damit ist einer der wenigen Nachteile der Online-Lehrevaluation bereits genannt. Die geringe Rücklaufquote ist ein Problem, das noch behoben werden muss, damit diese Form der Lehrevaluation in größerer Breite Anwendung finden kann. Welche Strategien dabei zur Erhöhung des Rücklaufs geeignet sind, dürfte dabei von Fach zu Fach und wahrscheinlich sogar von Veranstaltung zu Veranstaltung schwanken. Hier sind systematische Untersuchungen wichtig, um solche Zusammenhänge erkennen und jeweils geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Es sollte angestrebt werden, die Entwicklung einer Art von »Lehrevaluationskultur« zu fördern, die sowohl bei den Lehrenden als auch bei den Studierenden dazu führt, dass Lehrevaluation zu einer Selbstverständlichkeit wird. Maßnahmen, die langfristig und stabil zu einem


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