Mutter verreist. Trotz des minutiös ausgearbeiteten Plan geht alles
schief, und bevor der Sprengstoff gezündet werden kann, kommt Garvey zur Tür
herein und berichtet vom Tod seiner Mutter. Gerührt durch die Anwesenheit seiner
›Freunde‹, hält der vom Saulus zum Paulus mutierte Geizhals ein Loblied auf die
Freundschaft.
Den Ausschlag für dieses Projekt gab für Malle die Ortswahl des Mission Districts in San Francisco. Dieses etwas heruntergekommene Viertel faszinierte Malle vor allem wegen der ethnischen Vielfalt der Bevölkerung und der bunten Mischung aus Althippies, Aussteigern und Künstlern. Die dort herrschende hohe Arbeitslosigkeit geht mit einer hohen Kriminalitätsrate einher; ähnlich wie in Atlantic City, U.S.A. zeigt sich auch hier wieder die andere Seite des ›American Dream‹. Trotz dieser widrigen Umstände, oder wahrscheinlich gerade deshalb herrschen in diesem Viertel eine in Großstädten selten gewordene Gastfreundschaft und nachbarschaftliche Beziehungen zwischen den Bewohnern.226
Im Gegensatz zu den vorherigen Filmen dominiert nicht das dokumentarische Moment in der Darstellung; dafür wirkt die Handlung zu unrealistisch, was zweifellos auch durch das Genre der Komödie bedingt ist. Stilistisch betrachtet bemüht sich der Film – nicht zuletzt durch die Musik – um eine schwungvolle Darbietung, dennoch wirkt er an mehreren Stellen platt und konstruiert. So urteilte die internationale Kritik, sofern sie von dem Film überhaupt Notiz nahm, bis auf wenige Ausnahmen überwiegend negativ.227
Die Musik im FilmWie oben bereits angedeutet, kann nicht geklärt werden, inwieweit Malle bei diesem Film Einfluss auf die Wahl der Musik bzw. des Komponisten hatte. Es ist jedoch anzunehmen, dass diese Aufgabe ebenso wie viele andere Arbeitsschritte des Films von der Produktionsfirma übernommen wurde. Genrebedingt erklingt relativ viel Musik (2773 Sekunden = ca. 51 %).
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