- 343 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
  Erste Seite (3) Vorherige Seite (342)Nächste Seite (344) Letzte Seite (381)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 


-     als Workshops für externe Gruppen von Schülern oder Lehrern  allgemeinbildender      Schulen;

-     als Öffentlichkeitsarbeit für eine höhere Akzeptanz und als Werbung für neue          Angebote empfehlen sich Aktivitäten wie Aufführungen und Ausstellungen.


Die Verwirklichung neuer Angebote ist speziell im MIDI-Bereich an der Musikschule schwierig,weil der herkömmliche Unterrichtsbetrieb und die Organisationsstruktur eher auf langfristige Instrumentalausbildung bei entsprechender Kostendeckung angelegt sind. In Hinsicht auf die geforderte Öffnung der Musikschulen, z.B. zu allgemeinbildenden Schulen hin oder anderen Institutionen wie auch bislang wenig erreichten Bevölkerungsgruppen, bieten sich jedoch zeitlich befristete Angebote/Workshops an. Damit würden eventuell auch Querverbindungen zu den "normalen" Bereichen der Musikschule geschaffen. Auf dieser Basis könnten permanente Unterrichtsprofile entwickelt werden.

An der Folkwang Musikschule in Essen hat man erste Erfahrungen mit der "Öffnung" gemacht:


Zwei praktische Beispiele sollen das in den Bereichen "Aufführungen" und "Ausstellungen" erhellen:


1. "Evolution" - eine Chronologie menschlicher und technischer Stationen im Wandel der Entwicklungen;


Es wurde eine Tanz- und Performancegruppe gegründet, die auf dem rheinischen Musikfest '93 im ehemaligen Kesselhaus der Zeche Zollverein, Essen, in mehreren Szenen eine Mischung aus Tanz, Pantomime, Improvisation und Live-Elektronik aufführte. Die Musik dazu wurde im MIDI-Labor der Musikschule komponiert und unter Anwendung unterschiedlicher MIDI-Elemente aufgenommen. Um die Klangmöglichkeiten digitaler Technik darzustellen, wurden unterschiedliche Inhalte, von der Anlehnung an die Musik außereuropäischer Kulturen über Klangexperimente bis hin zur Popmusik, verarbeitet. Dem Publikum sollte vermittelt werden, daß der Computer auch als Musikinstrument ernst zu nehmen ist. Gleichzeitig sollte die Akzeptanz seiner Einführung als wichtiges neues Instrumentarium an der Musikschule erhöht werden.

Die dargestellte Geschichte beschrieb in einem historisch-chronologischen Verlauf wesentliche Stationen der Nutzung von Werkzeugen und Materialien durch den Menschen, ausgehend von "Knochen".

Vgl. hierzu das Musikbeispiel auf der beiliegenden CD

Musikbeispiel online (RealAudio)


über "Eisen" bis hin zu Medien, in diesem Fall speziell zu MIDI. Dabei findet eine zunehmende physische Entkopplung des Menschen von seinen Werkzeugen statt, die in völlige Loslösung vom Instrument mündet. Eine Choreographie formt diese Entwicklung in unterschiedlichen Darstellungen szenisch nach: rhythmisch-perkussive Begleitung eines Dämonentanzes, die musikalische Einbeziehung speziell präparierter Maschinenteile des Veranstaltungsortes und Steuerung von Synthesizern durch Körperbewegung.


Erste Seite (3) Vorherige Seite (342)Nächste Seite (344) Letzte Seite (381)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 343 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II