Musikschulen könnten den experimentellen Umgang mit Lernsoftware etwa als flankierende Maßnahme beim Instrumentalunterricht oder im ergänzenden Unterricht (z.B. studienvorbereitende Ausbildung) unterstützen. Derzeit besteht jedoch noch ein Mangel an entsprechender deutschsprachiger Software. Die CAMI-Group Osnabrück hat ein deutschsprachiges interaktives Gehörbildungsprogramm (Computerkolleg Musik) entwickelt, bei dessen Gestaltung viele der o.g. pädagogischen Kriterien umgesetzt wurden, Hrsg. Bernd Enders, Mainz 1994 (1990).
Einen Sonderbereich, der bislang noch kaum musikpädagogische Berücksichtigung fand, eröffnen die Erweiterungskarten für PCs. Sie ermöglichen die multimediale Verknüpfungen von MIDI, Sampling, Video und CD-ROM (Player). Ein großes Angebot an CD-ROM-Titeln mit musikpädagogisch relevanter Thematik wartet auf eine pädagogische Auswertung. Besonders im Bereich der Behindertenarbeit ergeben sich durch Soundkarten finanzierbare Ansätze (z.B. bei der Sprachsteuerung von Windows-Applikationen im MIDI-Verbund). Außerdem kann ein spezieller "Synthesizer und Sampler"-Instrumentalunterricht erteilt werden. Außer Sequencing und Gehörbildung bietet sich dabei die Verwendung von Klangeditorsoftware und evtl. Softwaresynthese an. "Music Minus one"-Programme dienen als Stütze bei Improvisationen. Pianisten, die die Vorteile digitaler Aufnahme und Wiedergabe, Übematerial in Diskettenform oder auch MIDI-Playbacks nutzen wollen, sollten ein Masterkeyboard mit gewichteten Tasten (eventuell mit Hammermechanik) oder ein MIDI-fiziertes herkömmliches Klavier der ungewichteten Tastatur vieler Keyboards und Synthesizer vorziehen. Neben den genannten Anwendungsbeispielen des MIDI-Instrumentariums im Musikschulbereich bieten sich - über den Einsatz in Unterricht und Vorbereitung hinausgehend und bei entsprechender Ausstattung der Schule - Projekte unterschiedlichen Inhaltes an.
Neue Anwendungen von MIDI-Technologie an der Musikschule
Schwerpunkt der Musikschulpraxis ist das Angebot von Instrumentalunterricht. Trotzdem sind unter Umständen Möglichkeiten zur Realisation alternativer Lehr- und Lernbereiche vorhanden. Zum Beispiel:
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