Möglichkeiten zur Lernzielerreichung und leitet Schüler zu größerer Eigenständigkeit im Lernprozeß an. Es wird eine interne Statistik über Lernerfolge angelegt, die ggf. auftaucht, und der Schüler kann jederzeit nach dem "Warum" oder "Warum nicht" fragen.
Ziel ist es, dem Lernenden die Logik eigener Entscheidungen zu verdeutlichen, um ihm ein tieferes Verständnis, z.B. für die Wahl einer richtigen oder falschen harmonischen Verknüpfung, zu vermitteln. Auf eine besondere Motivation durch Graphiken oder persönliche Bemerkungen werden als "Indoktrinationsrisiko" verzichtet.
Vgl. John Schaffer, Harmony Coach: An Exploration of Microcomputer-based
Intelligent Tutoring Systems, in: music. Journal of computer based instruction,
vol. 18, 1991, S. 30
b. Logo Music Writer (LMW), auf der Basis der von Seymour Papert am MIT-Boston entwickelten Computersprache "Logo".
Logo wurde unter Berücksichtigung des "entdeckenden Lernens" (nach Piaget) entwickelt. LMW bietet offene "Prozeduren" zu unterschiedlichen musikalischen Fragestellungen an. Ein - gemessen am Umfang des Programms - rudimentäres Beispiel: Der Schüler kann mit Musiksegmenten (Tuneblocks) wie mit Legosteinen versuchen, ein vorab gespieltes Lied nachzuformen. Dies geschieht im LMW-Code mit Zahlen und kurzen Anweisungen, deren Bedeutung zugeordnet werden muß. Durch Transformation in das Zahlenmedium soll stärkere Reflexion über die Arbeitsschritte erreicht werden, als es z.B. intuitives Einspielen auf einem Keyboard gestatten würde.
Der Computer antwortet nicht, sondern das Ergebnis spricht bei der Kontrolle für sich. Die Rekonstruktion ist gelungen oder falsch - das offenbart analytisches Hören. Die Frage, warum eventuell Fehler gemacht wurden, stellt sich von selbst und beantwortet sich durch wiederholtes Abhören. Beim Hören läßt sich z.B. die Funktion oder Fehlfunktion eines Tuneblocks im Gesamtzusammenhang (Tonika, Schlußcharakter, spezifische Intervallschritte, rhythmische Ungereimtheiten) erkennen.
Die Eigentätigkeit des Schülers fördert das "interactive help utility windows", das weitere Informationen enthält. LMW umfaßt Bereiche der Intervallehre, Formenlehre, Melodik, Harmonik, Rhythmik und Komposition. Es beinhaltet weiterhin Experimente zu melodischen Strukturen, Perkussionsprojekte, die Arbeit mit unterschiedlichen Notationsformen, Kanons, Kombination verschiedener "Procedures" (Tonhöhe, Dauer, Klang etc.), eigene Programmiermöglichkeiten, einen Baukasten zum Komponieren u.v.m.
Wegen seiner offenen Struktur ist es ebenso für den Einsatz in Grundschulen wie für Forschungen im musikpsychologischen Bereich, für den Musikeinsteiger wie für den Komponisten, welcher mehr über sein Vorgehen erfahren will, geeignet.
Zur Anwendung von Logo im Schulbereich vgl. Stewart Brand,
Media Lab, Reinbek 1990, S. 156ff.
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